Träume groß! Auch wenn sich nicht alles erfüllt.

Was für eine Aussage. Beim Lesen in einem christlichen Beziehungsmagazin (an dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an Team.F für ihren wertvollen Dienst in Beziehungsfragen) bringt mich diese Aussage sehr ins Nachdenken. Auch die Fragen rund ums Älter werden, die thematisiert wurden, scheinen uns als Ehepaar mit unerfülltem Kinderwunsch sehr viel früher zu beschäftigen als scheinbar üblich.

Hätten wir Kinder, ständen wir momentan in der Herausforderung Schule, Pubertät & Co. gut zu managen, aber nun machen wir uns mit Mitte 40 Gedanken über unsere Zukunft. In der Wartezeit der letzten Jahre, und sich dem nicht Erfüllen unseres Kinderwunsches, stellt sich uns die Frage nach dem „was nun“?

Denn ich weiß, was für Gedanken ich über euch habe, spricht der HERR, Gedanken des Friedens und nicht des Unheils, um euch eine Zukunft und eine Hoffnung zu geben

Jeremia 29,11

Gerade in diesen Zeiten, wo uns die Pandemie, Umweltkatastrophen oder auch die Weltnachrichten sehr beschäftigen, ist es manchmal kaum zu greifen, dass Gott gute Gedanken über unserem Leben hat und, dass er uns Zukunft und Hoffnung geben
will und auch wird.

Wie geht es Euch als Ehepaar momentan? Steht Ihr vielleicht gefühlt an einer Weggabelung? Was sind Eure Träume & Zukunftspläne? Wo könnt Ihr darin Gottes Wirken entdecken?

Diesen Platz im Leben finden, als Ehepaar ohne Kinder, steht immer wieder unter neuen Herausforderungen. Gefühlt stehen wir oft am Rand, in Familientreffen, an Feierlichkeiten, im Gemeindeleben oder sogar auch im Berufsleben. Für Frauen, die besonders von der Wartezeit und der eventuell anstehenden beruflichen Pause betroffen sind, bedeutet es oft, im Arbeitsplatz zu verharren, anstatt dort Pläne zu schmieden und neue Schritte zu gehen. Da ist es in unserer besonderen Situation Gold  wert, wenn man gute Gesprächspartner findet, bei denen es sich nicht nur um Kinder & Co. dreht. Wo man sich gegenseitig inspirieren kann mit neuen Themen, Ideen und dem was Gott in unserem Leben wirkt.

Wo fühlt Ihr Euch gerade in einer Warteposition? Vielleicht auch auf dem Weg Richtung Adoption oder Pflegschaft? Steht Ihr gefühlt mitten im Leben oder doch eher am Rand?

Du bist der Gott der mich sieht!

1. Mose 16,13

In den letzten Monaten hat mich dieser Vers immer wieder sehr berührt. In unserem Leid werden wir oftmals nicht gesehen, verstanden, wahrgenommen und dennoch, gibt es da jemanden, der sieht, versteht und uns durch und durch kennt, liebt und wahrnimmt. Wie dankbar dürfen wir sein, dass unser Herr und Gott uns sieht. Er versteht den tiefen Schmerz in unserem Herzen und möchte uns durch das tiefe Tal heraushelfen, uns neue Hoffnung und Zuversicht schenken. Denn er hat große Pläne mit jedem seiner Söhne und Töchter. Große Pläne mit Dir!

Welches Erbe möchtest Du hinterlassen? Wen darfst Du in Deinem Umfeld segnen?

Wenn wir auch nicht leibliche Elternschaft leben dürfen, so dürfen wir dennoch geistliche Väter und Mütter sein. Und das nicht erst im hohen Alter, sondern genau jetzt. Vorbilder im Leben, die andere begleiten auf ihrem Weg. Segen sind durch ihr Reden, Handeln und auch durch ihren Mangel und ihre Erfahrungen. Gebt weiter, was Gott Euch an guten Gaben anvertraut hat. Ihr habt nämlich viel zu geben und seid wichtig und wertvoll in dieser Welt.

Da sich unser Leben so anders gestaltet, als wir es uns erträumt hätten, müssen wir (leider) andere kreative Möglichkeiten und Wege finden unser Leben zu gestalten. Das fängt an bei den Beziehungen, für die wir scheinbar mehr investieren müssen als üblich, bei dem Platz in unserem Familien- und Freundesumfeld, im Gemeindekontext oder auch im Beruf. Und nicht zuletzt auch beim Älter werden, denn ohne Kinder, werden auch die Enkelkinder ausbleiben, um die sich später vieles dreht. Erbe, Versorgung, tragende Gemeinschaft und Beziehungen sind für Ehepaare ohne Kinder eine weitere Herausforderung, so dass man nie sagen kann „ach über den Kinderwunsch solltet ihr doch längst hinweg sein“. Er hat viel weiter reichende Folgen, als sich unser Umfeld vorstellen kann.

Und dennoch – lebt erwartungsvoll, denn Ihr seid nicht alleine. Ihr seid beschenkt mit einem liebenden Ehepartner, mit dem Ihr gemeinsam träumen und Pläne schmieden könnt. Genießt Euer Leben, und das nicht erst zur Rentenzeit. Investiert in Euer
Umfeld, in Beziehungen, vielleicht auch in Kinder, die Gott Euch durch Freunde oder Familie über den Weg schickt. Ihr habt soviel zu geben, und seid es wert, dass IhrEuch einbringt und Spuren hinterlasst. Spuren voller Liebe, Segen, als geistliche Väter und Mütter, die viel zu sagen und zu geben haben, gerade auch aufgrund ihres Mangels und ihrer leidvollen Erfahrungen. Gott ist an Eurer Seite, er hatte gute Gedanken über Eurem Leben, voller Hoffnung, Pläne und Segen.

Und wer weiß, welche kreativen und wertvollen Ideen Ihr in diese Welt hineintragt. Träumt groß, lebt erwartungsvoll und lasst Euch von Gott überraschen, er meint es gut mit Euch.

Herzliche Segensgrüße von Marion

PS. Und da es sich gemeinsam (nicht nur als Ehepaar) noch mehr träumen und kreativ weiterdenken lässt, hier eine herzliche Einladung zu unseren Veranstaltungen, zum Austausch im Forum oder auch zum persönlichen Kontakt.
Gemeinsam sind wir stark und mit Gott an unserer Seite können wir über Mauern und Grenzen springen.

Marion, im September 2021


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