Gebete, Impulse & Gedichte

Mein Schmerz

In mir sitzt ein tiefer Schmerz, er macht sich breit, in meinem Herz. Mit meinem Wunsch fühl ich mich so allein, diese Stille, bei mir daheim!

Meine Freundinnen kennen diese Fragen nicht, in ihrem Leben wächst ein kleines Licht. Nur MEINE Wiege, die bleibt leer. Diese Tatsache quält mich doch so sehr! Niemand da, der meine Sorgen teilt? Keiner hier, der meine Wunden heilt? Immer diese unsensiblen Fragen: "Wollt ihr's nicht auch bald mit Kinder wagen?

"Da könnt ich schreien, weinen, rennen! Merkst du nicht, dass uns so Fragen trennen? So mach ich nur gute Miene zum bösen Spiel. Das wird immer mehr und mehr mein Stil ... Aber da erscheint mein himmlischer Vater. Er ist mehr als nur ein Berater. Er nimmt mich lieb an seine Hand und zieht mich weg, von dieser Wand.

Gott zeigt mir seine Herrlichkeit und macht den Horizont mir weit! Mein Schmerz ist zwar noch immer groß, aber ich sitze damit sicher in meines Vaters Schoß.

SBS

HERR,

ich suchte den Ruf meines Kindes und fand mehr als hundert Kinder, die Dir Lieder sangen. Ich suchte in meiner Wohnung Spuren kleiner Schuhe und begleitete täglich kleine Kinder durch einen Garten.

Ich hörte Nachts das Ticken der Uhr. Ich spürte das Schweigen der Rosen und die Stille des Mondes. Du gabst mir die Sehnsucht nach dem Kind unter meinem Herzen und die Tränen. Ich gab Dir alle meine Mutter wünsche und die Tränen.

Mein Herr und mein Gott! Ich rief nach Dir und Du bist da. Du stellst meine Füße auf weiten Raum. (Psalm 31,9b)

M., die Verfasserin, leitete 16 Jahre christliche Kindergärten

Mich friert's es ist kalt bitterkalt

Es ist so sinnlos
unverständlich
das bißchen Hoffnung fortgeweht

Die Tränen laufen unaufhaltsam
nicht zu stoppen
in Gottes Hände

Hilf mir mein Gott
wieder klar zu sehen
Deinen Halt zu spüren
Hoffnung zu haben

Laß mich nicht fallen
Gib mir wieder Kraft weiter zu gehen
Hilf mir

Vallini

​​​​​​​Geduld

Geduld sei biblisch - hat man mir gesagt. Ich hab nicht nachzuschauen gewagt ...

Das Warten fällt mir doch so schwer. Meine Seele reißt es hin und her. Warum läßt Gott mich so zappeln? Ich hab kaum mehr Kraft mich aufzurappeln.

Gott! Hilf mir doch durch dein Wort! Gib mir Geduld - aber sofort!

Sarah

Da war dieses eine Wort,

dieser eine Satz, diese eine Aussage. Fast völlig unvorbereitet und unerwartet trifft es mich.Der Boden wird mir unter den Füßen weggezogen, wie ein Kartenhaus fallen alle meine Träume, Wünsche, Pläne und Zukunftsvorstellungen in mir zusammen. Was bleibt ist ein Chaos an Gefühlen, Orientierungslosigkeit, Hoffnungslosigkeit, Zukunftsängste und die Frage an Gott:

Warum? Warum ich, wir?

Doch du, mein Gott bleibst stumm, höre keine Antwort von dir. Wie soll mein / unser Leben weitergehen, es macht doch keinen Sinn mehr? Und du, mein Gott, bleibst weiterhin stumm. Ich schreie, flehe zu dir. Ich weine und rufe – doch du, mein Gott, fühlst dich so weit weg von mir an. Mein Lachen, meine Freude, mein Frieden ist weg, es herrscht Leere und Chaos in mir. Und du – mein Gott – bist immer noch stumm. Du beendest meine Traurigkeit nicht, linderst meine Schmerz nicht. Du lässt es zu, du willst dass ich das alles durchlebe. Nach einiger Zeit der Trauer und des Schmerzes, alles in mir ist leer und verzweifelt, sehe ich sie plötzlich.

Deine Hand. Du hast nicht gesagt: sei nicht traurig, wütend und verzweifelt. Es ist gut und wichtig, dass du diese Gefühle durchlebst und zulässt. Aber hier – mein Kind – hier ist meine Hand. Ergreife sie vertrauensvoll und vertraue mir wieder.

Sie war die ganze Zeit hier, doch du hast auf Worte, Erklärungen gewartetund ich wollte dich einfach nur vertrauensvoll an der Hand fassen. Nun komm, ergreife sie wieder, schlage ein und vertraue mir wieder. Ich habe alles im Griff, ich sehe alles. Zögerlich strecke ich meine Hand nach seiner Hand aus. Das Vertrauen, dass Gott keinen Fehler macht, mein Leben voll im Griff hat,er weiß was er tut und mir eine hoffnungsvolle Zukunft geben will, kehrt langsam zurück. Meine Seele wird wieder ruhiger, Frieden kehrt in mein Herz ein und das Lachen kommt zurück.

Der Trümmerhaufen der Gefühle, das Chaos in mir ordnet sich wieder. Und du – mein Gott – bist hier. Danke dass ich heute wieder mit Hoffnung und Zuversicht in die Zukunft blicken kann – an deiner starken und vertrauensvollen Hand. Danke, dass du mir Hoffnung und Zukunft gibt’s, zwar ohne Kinder aber nie ohne dich und deiner starken und fürsorglichen Hand.

Abendsonne

Lieber Vater,

zu Dir darf ich mit allem kommen. Heute danke ich Dir für mein Leben. Du hast es gut gemacht. Heute sehe ich die guten Seiten daran. Ich habe einen lieben Mann, liebe Freunde umgeben mich.

Mit allem, was mir fehlt, darf ich zu Dir kommen. Du füllst meinen Mangel aus. Heute spüre ich das. Du gibst mir ein erfülltes Leben, ja nicht nur das: Leben in Fülle. Danke.

A.

Meinen Platz am Vaterherz Gottes finden

In aller Einfachheit.
Inmitten von Versagen, Zerbruch & Zweifeln.
Ein vorsichtiges Vortasten.

Ankommen.
Sein dürfen.

Wenn wir uns auf den Weg machen zu unserem Platz an seinem Herzen, ist ER schon da und empfängt uns mit offenen Armen.
Er will uns Ruhe, Trost und Geborgenheit schenken.

Wenn wir klagen, weinen oder auch schweigen, hört er zu, hält aus und versteht.
Sein Herz an meinem Herz bringt alle unruhigen Stürme in mir zum Schweigen.

Und vorsichtig darf ich es wagen, immer wieder neu.
Vertrauen zu fassen in seine Liebe, Güte und Größe.

Luzie 2017


„Ich aber will nach dem Herrn ausschauen, will harren auf den Gott meines Heils; mein Gott wird mich erhören.“
Micha 7,7