Wanderwochenende September 2021

24.09. - 26.09.2021 in der Allgäu-Weite

Gemeinsam unterwegs – so das Motto der Hannahs-Wanderwochenenden

Wie wird’s wohl werden?
Welche Menschen kommen zu diesem Wochenende?
Was macht die Gemeinschaft unter (noch) kinderlosen Paaren mit mir?
Ja, was erwartet mich?
Treffe ich bekannte Menschen wieder?

Auf dem Weg Richtung Allgäu-Weite ging wohl jedem die ein oder andere dieser Fragen durch den Kopf.

Beim gemeinsamen Abendessen wich die erste innere Anspannung. Ja, da sind Menschen wie du und ich, mit denen man sich unterhalten kann.
Danke hier auch an die Allgäu-Weite, bei denen wir einfach nur das „Wanderwochenende für Ehepaare“ sein durften. Keine komischen Blicke, kein Sonderstatus, einfach nur mal „sein dürfen“, das tat uns allen gut.
Wir wurden beschenkt und wertgeschätzt mit personalisierten Karten – Danke, Angelika :-)
Gesättigt und gestärkt, ging’s in den ersten Abend.

Nach einem leckeren PriSecco gab es einen kleinen Input.

Auf ganz unterschiedlichen Wegen sind wir unterwegs. Mitten drin im Kinderwunsch, mit der Frage, was nun?, auf der Suche nach unserem Platz im Leben, durchgeschüttelt von Erlebnissen und Begegnungen.

Auch Israel war auf ganz unterschiedlichen Wegen unterwegs. Viele gingen dabei durch die Wüste, die auch ein Bild für Einsamkeit, Entbehrung und verlassen sein ist.
ABER:
Inmitten der Wüste ist Gott da. ER hört unsere Stimme, mag sie noch so leise sein.
ER hilft uns und beschenkt uns mit Gutem. Er leitet und begleitet uns.

Wie sehr brauchen wir immer wieder diesen Zuspruch.
Wie gut tut es uns, wenn wir das ganz real durch Menschen erleben dürfen.

Kieler Sprotten, ein Teller und ein Studentenausweis, Massageöl, eine Wanderkarte und ein Kalender, eine leere Schachtel und ein T-Shirt, all das erzählt von unserem derzeitigen Leben und gab genug Gesprächsstoff zum kennenlernen.

Strahlend schöner Sonnenschein erwartete uns dann am Samstag.
Das Lunchpaket war gerichtet, der Rucksack gepackt und die Wanderschuhe geschnürt. Es konnte losgehen.  

Mit welcher Hoffnung gehen wir los?
Haben wir die Hoffnung schon aufgegeben?
Was gibt uns Hoffnung?

„Bei dir, Herr, habe ich Zuflucht gefunden – lass mich nicht in Schande geraten!
Erweise mir deine Treue, hilf mir und befreie mich, neige dich zu mir herab und schenke meinem Rufen ein offenes Ohr! Rette mich doch!
Sei für mich ein Fels, ein sicheres Zuhause, zu dem ich immer fliehen kann. Du hast ja fest beschlossen, mich zu retten. Denn mein Fels und meine Burg, das bist nur du! … Denn du allein bist meine Hoffnung, Herr, ja, Herr, du bist meine Zuversicht von meiner Jugend an.“

(Psalm 71, 1-5)

Ganz spontan sangen wir uns zu:
„Meine Hoffnung und meine Freude, meine Stärke, mein Licht: Christus meine Zuversicht, auf dich vertrau ich und fürcht mich nicht, auf dich vertrau ich und fürcht mich nicht.“


Egal wie unser Lebensweg aktuell aussah, an diesem Samstag durften wir rund um den Panoramaweg bei Oy-Mitteelberg unterwegs sein.


Sonne und Schatten,
breite Teerwege und schmale Trampelpfade,
geschotterte Wege und Kuhfladen-Hürdenlauf,
Abkürzung oder doch lieber noch ein Stückchen wandern,
allein gehen oder nebeneinander,
reden und schweigen,
über die Kinderlosigkeit reden – oder eben nicht,
Ausblick und Weitblick genießen,
bergab und wieder bergauf,
kleine Umwege laufen oder querfeldein abkürzen,
Abkühlung beim kneippen und schwitzen beim Aufstieg,
schweigend genießen und aufeinander hören,
glücklich und erschöpft, zufrieden und beschenkt wieder in die Allgäu-Weite zurückkehren.

Das Gemeinsam unterwegs sein tat gut und so zogen sich die Gespräche in den Abend hinein. Immer mal wieder streiften wir unser (noch) kinderloses Leben, tauschten uns über Pflegekinder und Adoption aus und redeten über das, was unser Leben gerade so ausmacht.
Ja, es war ein Oasenort. Ein Ort, an dem wir Erholung, Wohltat, Gemeinschaft erleben konnten. Wir wurden mit Gutem beladen und dadurch gesegnet.

Beschenkt durften wir am Sonntag noch gemeinsam Gottesdienst feiern.

„Und der HERR sprach zu Abram: Geh aus deinem Land und aus deiner Verwandtschaft und aus dem Haus deines Vaters in das Land, das ich dir zeigen werde!“
(1. Mose 12, 1)

Was heißt es für mich, einen Weg gehen und/oder weggehen?
Und was bin ich bereit zu gehen?

Auch wenn mein Leben mit Gott ins Unbekannte führt, so geht es nicht ins Ungewisse.
Was für eine Zusage!
Was für ein Versprechen, das Gott mir gibt – auch für mein Leben als (noch) kinderloses Ehepaar.
Bin ich, wie Abram, offen für SEIN Wort, SEINE Fingerzeige, SEINE Wege, die ER für mich vorbereitet hat? Und gehe ich dann mutig ins Unbekannte, wenn es an der Zeit ist?

Nachdem wir noch einmal die Sonne auf der Terrasse genossen haben, den Rottachsee aus der Nähe betrachtet und ein Stückchen Kuchen verdrückt haben, ging’s ans Abschied nehmen.
Dankbar und beschenkt, mit Gutem beladen, ermutigt für den vor uns liegenden Weg wurden Fahrgemeinschaften gebildet, Adressen ausgetauscht, noch einmal ein Plausch eingelegt.

Danke für 11 wundervolle Menschen, denen kein Weg zu weit und keine Busverbindung zu mühsam war.
Danke für all die wertvollen Begegnungen, die wir an diesem Wochenende erleben durften.
Danke für die vielen Gespräche, Eure Offenheit, Euer Lachen, Euer Anteilgeben und Anteilnehmen.
Danke für ein ermutigendes, erfüllendes und bereicherndes unterwegs sein.
Danke an die Allgäu-Weite, dass Ihr uns diesen Oasenort zur Verfügung gestellt haben und uns wahrlich gastfreundlich begegnet seid.
Ich freu mich schon auf’s nächste Jahr :-)

Bericht & Bilder: Simone