Ermutigungswochenende

14.-16.02.2014 im Monbachtal / Bad Liebenzell

Wenn die Wiege leer bleibt … unerfüllter Kinderwunsch in der Ehe

Tage für ungewollt kinderlose Ehepaare vom 14.-16.02.2014

10 Ehepaare fuhren, zum Teil quer durch Deutschland, zum Ermutigungswochenende ins Monbachtal.

Beim Abendessen konnten wir uns schon ein bisschen kennenlernen. Verbunden durch den Glauben an Gott und unseren gemeinsamen Weg der Kinderlosigkeit entstanden schnell gute und oft auch tiefgehende Gespräche. Herzlich begrüßt wurden wir von Ingeborg und Stephan (Mitarbeiter bei Hannahs Schwestern), sowie von Katja und Ralf (Mitarbeiter der Lebensgemeinschaft Wörnersberger Anker).

Sie nahmen uns mit hinein in ihr eigenes Erleben auf dem Weg der Kinderlosigkeit und manchmal konnten wir uns selbst darin wiederfinden.

„Gott erfüllt nicht alle unsere Wünsche, aber alle seine Verheißungen!“
(Dietrich Bonhoeffer)

Mit diesen Worten machte uns Ingeborg am Samstagmorgen Mut, Gottes Verheißungen persönlich zu nehmen, denn sie gelten auch heute noch für mich. Gottes Verheißungen sind eine Einladung an mich.

Ich darf zu ihm kommen, darf bei ihm abladen was mich belastet und beschäftigt, und darf erfrischt und ermutigt werden für den nächsten Schritt in meinem Leben. Mit Katja ging es auf den Weg „Meine Sehnsucht und ich“ zu entdecken. Die Sehnsucht in uns drückt aus, dass uns etwas fehlt, etwas was wir meinen zu brauchen. Wir sind bedürftig und deshalb spüren und empfinden wir Sehnsucht.

Aber die Sehnsucht, die viel tiefer in uns liegt, die hinter allem vordergründigen Sehnen steht, das ist die tiefe Sehnsucht nach Gott.

Diese Sehnsucht wird hier auf Erden nie komplett gestillt werden.

Erst in der Ewigkeit wird das geschehen. Und dennoch empfinden wir hier und jetzt Sehnsucht – nach eigenen Kindern. Diese Sehnsucht darf sein, weil Gott sie geschaffen hat, in mich hineingelegt hat. Schwierig wird es, wenn das Suchen nicht Findet, denn dann kann das Suchen zur Sucht werden.

Was mir im Umgang mit meiner Sehnsucht helfen kann:

  • Zeit für mich, um meiner Sehnsucht nachzuspüren
  • Zulassen vom dem, was da kommt (Schmerz, Trauer, Wut, …)
  • Formulieren von dem, was da hochkommt, um es Gott hinzuhalten
  • Herz ausschütten
  • Gott hinhalten
  • annehmen, womit Gott mir meine Sehnsucht stillt.

Wie wir als Ehepaar gemeinsam mit unserer Sehnsucht umgehen können, das konnten wir nachmittags auf unserem ganz persönlichen „Eheweg“ entdecken. Im Gespräch, beim Spazierengehen, beim schreiben oder kreativen malen konnten wir - von der Hochzeit - über die verschiedenen Ehephasen - die Zeit der Kinderlosigkeit - die (Neu-) Entdeckung der Partnerschaft - die neue Lebensplanung, in der wir Gott erlauben, unsere Sehnsucht zu stillen unsere Ehe aus einem anderen Blickwinkel entdecken und erleben und sie Gott hinhalten.

Da tat es gut, abends Gottesdienst zu feiern. Was uns nachmittags bewusst wurde, konnten wir an verschiedenen Stationen vor Gott bringen. Tränen durften geweint, Abschied konnte genommen werden. Klagen konnten zu Gott gebracht, Schuld und Lasten abgelegt werden. Wertschätzung und Segen wurden zugesprochen.

Ein bewegender Tag lag hinter uns und so tat es gut, ihn gemeinsam und ganz gemütlich in der Lounge ausklingen zu lassen. Wie Hannah (Samuels Mutter) mit ihrer Kinderlosigkeit umging, wie sie ihren Blick auf Gott hin öffnete und dabei verändert wurde, das ermutigte uns am Sonntag. Mit nur einem Wort kann Gott Neues schaffen – auch in meinem/unserem Leben.

Gott gebraucht Wege, um uns zu etwas werden zu lassen.

Er drängt uns die Schritte auf diesem Weg nicht auf, zwingt uns nicht dazu. Wir dürfen frei entscheiden, ob wir diese Schritte mit ihm gehen, ob wir von ihm Neues erwarten und empfangen wollen. Kleine „Schritte für den Alltag“ wurden uns gezeigt, die wir gehen können.

Das Wochenende gab uns eine leise Ahnung davon, dass aus einer Wunde in unserem Leben ein Wunder werden kann. Gott kann unsere Sehnsucht ausfüllen, wenn wir ihn darum bitten und er schenkt und schafft Neues, wo wir es zulassen. Beschenkt mit Hoffnung und Zuversicht durften wir in unseren Alltag zurückkehren.

Bericht & Bilder: Simone