Das Jahr geht dem Ende zu, die Bäume werden erst bunt und dann kahl, alles scheint sich ein bisschen zurückzuziehen. Vielleicht auch die Laune. Vielleicht macht sich eine melancholische Stimmung bei der einen oder dem anderen breit. Das Auf und Ab im Jahresverlauf, in der Vegetation, im persönlichen Leben. Ich spüre die Endlichkeit der Schöpfung, des eigenen Lebens, des Lebens überhaupt.

Meine Gedanken gehen zu einer Achterbahn. Auf und ab – himmelhochjauchzend und zu Tode betrübt – und irgendwo dazwischen. Geniale Zeiten, wo man nur so auf der Welle schwimmt und total im Flow ist. Dann aber kann es so rapide abwärts gehen, dass man keine Luft mehr bekommt und nicht mehr weiß, wo oben und unten ist. Zeiten, wo du Fragen stellst und keine Antworten kriegst. Zeiten, wo das Leben Fragen an dich stellt, und du keine Antworten hast. Vielleicht auch nicht mal Worte oder Fragen selbst formulieren kannst. Kennst du das? Steckst du da gerade drin?

Mitten in diesen Gedanken begegnet mir das folgende Lied. Und ich war und bin wirklich erstaunt, wie es mir voll und ganz aus meinem Herzen spricht. Manchmal muss man Lieder (oder Texte, Psalmen, …) sprechen lassen.
Dieses Lied möchte ich mit dir teilen. Du kannst es unter https://www.evangeliums.net/lieder/lied_bei_dir_bin_ich_angekommen.html auch anhören.

1) Bei dir bin ich angekommen mit so vielem, was beschwert.
Weiß mich von dir angenommen und hab einen der mich hört.
Kann ich dir noch blind vertrauen, kindlich frei und unbeschwert?
Werd ich deine Güte schauen, ist das Leben lebenswert?

Ref.: Vater, zu Hause bin ich ganz bei dir, werde still in deiner Nähe.
Offen steht mir heute deine Tür, du hilfst mir, dass ich klarer sehe.
Öffnest weit dein Vaterherz, breitest deine Arme aus.
Du verstehst auch meinen Schmerz, und ich werde froh bei dir zu Haus.


2)
 Hat die Hoffnung mich betrogen, wird das Leben kalt und leer?
Hab ich selber mich belogen? Wo kommt Hilfe für mich her?
Wankt der Grund, der mich getragen? Hat der Tod das letzte Wort?
Kann ich meine Ängste sagen? Gibt es einen sichren Ort?

3) Herr, du kennst die leisen Fragen, alles, was so drückt und quält.
Ich brauch sie dir nicht erst sagen, der sogar die Tränen zählt.
Niemals wirst du mich verlassen, zeigst mir neuen Horizont.
Und ich kann es wieder fassen, dass sich Leben mit dir lohnt.

Text: Annette Bürstinghaus Melodie: Christel Schröder 2002   

Ich wünsche dir und mir die feste oder auch langsam wachsende Gewissheit, dass sich „Leben mit Gott lohnt“. Und nicht nur die Gewissheit, sondern das spürbare Erfahren und Erleben, dass du ihm wirklich vertrauen kannst. Und dass du Glaubens- und Vertrauensschritte mit IHM gehen kannst. Angekommen sein – bei Gott. Zuhause sein. Geborgen sein.

Unser großer Gott hat die Welt, dein Leben, die Makro- und Mikro-Katastrophen, die die Menschheit und dich ganz persönlich überrollen, in seiner Hand.

„In seiner Hand sind die Tiefen der Erde, und die Gipfel der Berge gehören ihm.“

Heißt es in Psalm 95, 4.

Mögest du von ganzem Herzen mit Asaph, dem Psalmbeter von Psalm 73, sagen/singen können:

„Für mich aber ist die Nähe Gottes beglückend,
Mein Vertrauen setze ich auf den HERRN, ja auf den HERRN.
Alle deine Taten will ich weitererzählen.“ 
Psalm 73,28

Tine, im November 2021


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