Dezember.... Kurze Tage, dunkel, kalt, trostlos,... Abends braucht man früh Licht, manchmal auch den
ganzen Tag.
Wie gut, dass wir LICHT-Quellen haben – immer verfügbares Licht.

LICHT beruhigt und wärmt.
LICHT gibt Klarheit und Sicht.
LICHT hilft bei Angst.
Ohne LICHT können Lebewesen nicht existieren.

Das Thema LICHT bringt mich zu Psalm 27, der mir in letzter Zeit häufiger begegnet ist.
Ich lade dich ein, dir einen Moment Zeit zu nehmen und den Psalm 27 in deiner Bibel zu lesen.

David, der diesen Psalm geschrieben hat, befindet sich in einer notvollen Situation. Er ist auf der Flucht vor Saul. Er hat allen Grund, Angst zu haben, er ist einsam und die Situation scheint ausweglos.
David war in seinem Leben oft großen Anfechtungen ausgesetzt, er hatte direkte Feinde – Face to Face. Vers 2a: Übeltäter nahen, um mein Fleisch zu fressen.
Ich erlebe Anfechtung weniger als „ein direkter Feind steht mir gegenüber und will mich töten“, sondern mehr darin, dass der Widersacher Satan mir Unwahrheiten einreden will:

  • Wer bin ich schon? Ich bin nichts. Ich kann nichts.
  • Ich bin nicht ganz/nicht vollständig/nicht heil.
  • Er nimmt mir Freude weg.
  • Meine Lebensplanung läuft gegen die Wand.

In der notvollen Situation fokussiert David sich auf Gott. Ich glaube, dass David sich nicht immer sicher und beschützt „gefühlt“ hat. Er konnte das bestimmt oft nicht fühlen oder spüren. Schließlich gab es auch nicht immer eine direkte und sofortige Hilfe oder Erleichterung in der Sache. Aber David hält sich Wahrheiten hoch, er propagiert sie. Es IST so, und nicht „ich fühle so“.Ich möchte einige Verse aus Psalm 27 aufgreifen:

Vers 1
Der HERR ist mein Licht und mein Heil. ... Der HERR ist meines Lebens Kraft ...
Licht, Heil und Kraft – alles Dinge die wir für unser Leben doch so nötig haben. Die eigene Kraft reicht oft nicht, um in den Anforderungen des Alltags zu bestehen und die eigenen Lebensumstände auszuhalten. Wir möchten so gerne heil sein - gerade wenn der Körper und/oder die Psyche nicht heil ist oder sich nicht heil anfühlt. Ich darf SEIN Heil für mich in Anspruch nehmen. Was für ein großartiges Geschenk! Hier steht nicht, dass er „heil machen kann“ oder „mir hilft, heil zu werden“.
Sondern: Er IST mein Heil. Christus lebt in mir und damit bin ich heil und erlöst. Das steht aber nicht (oder nicht immer) im Zusammenhang mit meinem irdischen Körper. Dessen müssen wir uns bewusst sein.
Im neuen Testament lesen wir, dass Jesus selbst das Licht der Welt ist:
Johannes 8,12: Ich bin das Licht der Welt, wer mir nachfolgt, wird nicht in der Finsternis wandeln, sondern er wird das Licht des Lebens haben.
Und in Philipper 4, 13: Ich vermag alles durch den, der mich stark macht, Christus.

Vers 4
Eines erbitte ich von dem Herrn. Nach diesem will ich trachten: dass ich bleiben darf im Haus des Herrn mein ganzes Leben lang.

Hier und in den Folgeversen geht es um die Gegenwart Gottes. Davids einziger Wunsch ist, bei Gott bleiben zu dürfen. Danach hat er Sehnsucht, alles andere ist weniger wichtig. Gottes Gegenwart und sein Angesicht suchen: wie kann das im Alltag gelingen? In „suchen“ steckt eigentlich, dass es zunächst nicht offensichtlich vor den Füßen liegt, ich muss mich gedanklich bewusst auf den Weg machen -> IHN (Jesus) zu suchen und mich an ihn zu halten. Der Alltag will mich davon oft abhalten, gaukelt mir andere vermeintlich wichtigere Sachen vor. Was suche ich eher? Die Probleme, Nöte und Ängste – oder die Gegenwart des Herrn?Ich merke immer wieder: In Zeiten, in denen ich mich weniger intensiv mit Gott beschäftige, nimmt die Orientierungslosigkeit zu: Ängste & Sorgen werden größer, die Sinn-Frage wird größer, ich werde mutlos.

Vers 13 und 14
Ach, wenn ich nicht gewiss wäre, dass ich die Güte des Herrn sehen werde im Land der Lebendigen. Harre auf den HERRN! Sei stark und dein Herz fasse Mut, und harre auf den HERRN!


David ist sich sicher, dass er die Güte des Herrn sehen wird. Er fordert sich selber dazu auf, auf den Herrn zu harren. Für mich heißt harren = dranbleiben; penetrantes Hoffen; mich auf ihn berufen; seine Güte ab-rufen, denn sie steht mir zu, weil er es zugesagt hat. Wie wir wissen, erfüllt Gott nicht alle unsere Wünsche – aber alle seine Verheißungen (Zitat von Dietrich Bonhoeffer). Dieses Zitat ist der Leitsatz der Hannahs-Initiative. Wir dürfen wissen, dass Gott uns ans verheißene Ziel bringt -> das Ziel ist bei ihm, in der Ewigkeit. Dort dürfen wir mit ihm von Angesicht zu Angesicht leben – ohne Not, ohne Schmerzen, ohne Unzulänglichkeiten, ohne Tränen.
Aber noch sind wir hier in dieser Welt, und hier will ich auf Jesus schauen und ihm alle meine Sorgen und Ängste hinlegen. Ich darf auf ihn harren und mich an ihn als mein LICHT und mein HEIL klammern. Das will ich mir täglich hochhalten und mir immer wieder selbst zusprechen. Manchmal glaube ich, dass ich diese Gewissheit für mich viel zu wenig in Anspruch nehme.

Ich wünsche dir für die Advents- und Weihnachtszeit, dass du dich neu vergewissern kannst, dass JESUS dein Licht und dein Heil ist!

Tine im Dezember 2019


Fußnoten:
Fotos: pixabay, privat