Andacht April 2019

Aufblühen ...

Endlich Frühjahr! Langsam aber sicher blinzeln die ersten Frühjahrsblüher aus noch trostlos aussehenden Beeten und Rasenflächen: Schneeglöckchen, Krokusse, Narzissen und Hyazinthen kämpfen sich wacker durch widrige Bedingungen – manchmal auch durch eine Schneedecke durch, wenn der Winter lang ist oder spät noch einmal wiederkommt.

Schon seit Tagen fällt mein Blick aus dem Esszimmer-Fenster immer wieder auf eine kleine gelbe Narzisse, die sich tapfer durch den Winterboden drückt und ihre Blütenkelche in Richtung Sonne reckt.

 

Allein auf weiter Flur trotzt es den noch trostlosen Bedingungen: es blüht! In fröhlichem Sonnengelb und voller Lebensfreude! Ein paar Meter weiter eine Hyazinthe.

Ich freue mich an den farbenfrohen Blüten und grünen Stängeln, die jedes Frühjahr neu aufblühen dürfen. Welch geniale Schöpfung! Vieles wächst, gedeiht und blüht, obwohl es niemand neu einpflanzt und vielleicht auch kein Mensch pflegt, gießt oder von Unkraut befreit.

Das Narzisschen bringt mich dazu, über das „Blühen“ nachzudenken:
Blühen, aufblühen, farbenfroh strahlen ... gibt es das in meinem Leben?

„Wo Gott dich hingesät hat, da sollst du blühen.“

heißt ein bekanntes Zitat aus Afrika.

Ich soll blühen. Wie macht man das denn? Kann ich mich selbst blühen lassen? Kann ich machen, dass ich blühe?

Das klingt nach Anstrengung, nach Leistung (wer blüht am Schönsten, wer blüht am Längsten?), nach „ich muss mal wieder etwas tun“. Das macht mir Druck.

Aber: Gott – der souveräne Schöpfer und HERR dieser Welt - lässt doch die kleine Narzisse blühen, obwohl sie selbst so gar nichts dazu tut. ER lässt es regnen, gibt Licht und Sonne, schenkt nahrhaften Boden.

Ich komme also zu der Erkenntnis, dass JESUS selbst mich aufblühen lässt. Ich muss nichts dazutun.
Das entlastet mich, nimmt den Druck raus, ... ich muss nicht schon wieder selbst etwas tun.
Ich darf aufblühen durch SEIN Eingreifen und Handeln - was braucht es dazu?

Wasser

Das hat hier zwei Aspekte:

  • Wasser aus der Quelle des Lebens. Jesus selbst IST die Quelle des Lebens. Er „bewässert“ mich mit seiner ganzen Fülle. Dieses Wasser ist Leben pur und steht für mich bereit.
     
  • Wasser ist aber auch Regen. Und der kommt aus dunklen Wolken, die immer wieder kommen, und mehr oder weniger Platz in unserem Leben und Alltag einnehmen:
    Angst, Einsamkeit, das Gefühl „nicht dazu zu gehören“, Krankheit, Kinderlosigkeit, Ehe-Probleme...

Um im Bild der Blumen zu bleiben: Wasser, also Regen, ist lebens-not-wendig. Aber mit dem Regen kommt oft auch Sturm, Hagel und Gewitter. Da fetzt es die kleinen Blüten schon mal ordentlich umher. Dieses Unwetter gibt es in meinem Leben immer wieder, machmal jeden Tag. Und manchmal fühlt es sich so an, als ob die Kraft nicht mehr reicht, als ob der Sturm niemals vorbeigeht.

„Wenn ich mitten durch die Bedrängnis gehe, so wirst du mich am Leben erhalten.“

ist Davids Zuversicht in Psalm 138. Welch starker Zuspruch!

Und ein anderer Psalmbeter sagt es in Psalm 84 so:

„Wohl dem Menschen, dessen Stärke in dir liegt, in deren Herzen gebahnte Wege sind. Wenn solche durch das Tal der Tränen gehen, machen sie es zu lauter Quellen, und der Frühregen bedeckt es mit Segen.“

Sonne

Ohne Licht oder Sonne geht jedes Pflänzchen ein. Vitamin D, das Sonnenvitamin, ist lebensnotwendig. Jesus sagt in Joh. 8,12:

„Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, wird nicht in der Finsternis wandeln, sondern wird das Licht des Lebens haben.“

Allein dieses Licht lässt uns blühen, egal wie die Umstände unseres Lebens sind. Wenn ich das Gefühl habe, dass die Sonne nicht mehr scheint, zumindest nicht für mich. Wenn nichts gelingt, es dunkel um mich ist und ich kein Land sehen kann. DANN ist Jesus da, und damit das Licht. Ist vielleicht manches in meinem Leben eher unklar oder undeutlich, damit ich mich einzig und allein an Jesus halte, und mir nicht von anderen irdischen Lichtquellen Licht hole?
Jesus allein!

Nährstoffe

Das kann z.B. sein:

  • ein festes Glaubensfundament, das mich mit Glaubensgewissheiten versorgt, auch wenn gerade dürre Zeiten sind
  • Freunde, die für mich beten, mich auffangen, mich mit „Nahrung“ versorgen, wenn ich selbst gerade nicht klar sehen, handeln oder beten kann

Nährstoffe sind das, was ein Pflänzchen oder meinen Körper im Innersten versorgt. Der Heilige Geist selbst rüstet uns aus, mit allem was wir brauchen.
In 1.Könige 17,4 steht:

„Ich habe den Raben befohlen, dich dort mit Nahrung zu versorgen.“

Auch wenn es hier in der Geschichte von Elia um eine echte Mahlzeit, also Nahrung für den Leib geht, so können wir doch ganz klar und erst recht ein göttliches Prinzip ableiten:
GOTT versorgt!

Wasser, Sonne und Nährstoffe > das alles ist zum Leben und Blühen erforderlich.
DU darfst dich versorgen und beschenken lassen!
DU darfst aufblühen, weil Jesus das Beste in deinem Leben ist!

„Denn ich weiß, was für Gedanken ich über euch habe, spricht der HERR, Gedanken des Friedens und nicht des Unheils, um euch eine Zukunft und eine Hoffnung zu geben.“
Jeremia 29, 11

Wo hat Gott dich hingesät? > Er wird auch für dein Blühen sorgen: Nimm Wasser, Sonne und Nährstoffe in Anspruch! Es steht in Fülle für dich bereit!

Wieder fällt mein Blick aus dem Fenster: das unschöne „Drumherum“ ist noch da: Unkraut, harter Boden, Winterdreck... ABER: das Blümchen blüht – und das wird es nächstes Frühjahr auch wieder, in aller farbenfrohen Pracht.
GOTT ist treu!!!

Tine im April 2019


Fußnoten:
Bilder: privat, pixabay