Andacht Mai 2021
Saat & Ernte mal ganz praktisch
Nach einem gefühlt langen und kalten Winter dürfen wir uns über die ersten etwas wärmeren Frühlingstage und Sonnenstrahlen in diesem Jahr freuen. Diesen Frühlingsbeginn habe ich tatsächlich mehr als ersehnt, vielleicht ergeht es Euch genauso. Licht, Sonne, das erste Grün an den Bäumen, bunte Blumen, Wandern, Vogelgesang, auf dem Balkon frühstücken, sich von den Sonnenstrahlen aufwärmen lassen, ein Eis essen, den Moment genießen. Ich habe Sehnsucht nach einem Stück Unbeschwertheit, Freude, schönen Momenten, wertvollen Begegnungen,
Urlaub in den Bergen und dennoch bin ich auch einfach dankbar über das was möglich ist. Zum Beispiel die Planung für unser Gemüsebeet. Mitten in den Gedanken rund um Fruchtfolgen, Aussaattemperaturen und guten Nachbarschaften von den einzelnen Gemüsesorten, überwältigt mich tatsächlich diese Vielfalt die Gott geschaffen hat.
Welches Erlebnis hat Euch in den letzten Wochen positiv berührt, begeistert und ins Staunen gebracht über unseren Herrn und Gott? Über welche Kleinigkeit habt Ihr Euch gefreut, worüber seid Ihr dankbar?
„Solange die Erde besteht, wird es Saat und Ernte geben,Kälte und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht“.
1. Mose 8,22
Die praktischen Erfahrungen mit Saat und Ernte machen die Vergleiche in der Bibel umso anschaulicher. So verschieden die Saat auch aussieht, es wird immer das wachsen und Frucht bringen, was in das Samenkorn hineingelegt ist. Aus einer Tomate wird keine Kartoffel. Im Galaterbrief 6 lesen wir davon, dass der Mensch erntet was er sät. Dieser Vergleich passt sehr gut finde ich, denn die Entscheidungen die ich treffe, das Verhalten und meine Taten werden auch entsprechend passende Frucht bringen, im positiven, wie auch im negativen. Wir haben die Folgen für unser Handeln zu tragen. Aus einem Beet voller Weizenähren kann ich mir keine Gemüsesuppe kochen. Ich denke mit den Folgen aus schlechten Entscheidungen oder Verhalten macht jeder seine ganz persönlichen Erfahrungen. Und bekanntlich sagt man ja „aus schlechten Erfahrungen dürfen wir lernen“. Heute mag ich den Fokus auf das Gute und Positive lenken.
Wenn Ihr an die gute und positive Frucht in Eurem Leben denkt, vielleicht auch verbunden mit den Eigenschaften aus dem Galaterbrief 5,22-23, wo könnt Ihr ganz bewusst Gutes säen in Euren Familien, an Eurem Arbeitsplatz, in Euren Freundschaften, in Eurer Ehe? An welcher Stelle dürft Ihr vielleicht sogar schon die gute Frucht ernten?
„Dagegen bringt der Geist Gottes in unserem Leben nur Gutes hervor:
Liebe, Freude und Frieden; Geduld, Freundlichkeit und Güte; Treue, Nachsicht und Selbstbeherrschung.
Ist das bei euch so?“ Galater 5,22-23
In Matthäus 13 dürfen wir weitere Schätze aus dem Ackerbau für unser Leben entdecken. Jesus wusste ganz genau wie er anschaulich geistliche Wahrheiten mit dem praktischen Leben erklären konnte. Im Gleichnis von den vier Ackerböden lesen wir von der Saat die auf verschiedene Böden fällt und die Folgen daraus. Die auf den Weg fielen wurden von den Vögel aufgepickt, die auf die dünne Erdschicht mit felsigem Untergrund fielen, verdorrten in der Sonne, die zwischen die Dornen fielen, wurden von diesen überwuchert und erstickten. Nur die Samen die auf den fruchtbaren guten Boden fielen, wuchsen und der Bauer konnte sogar dreißig, sechzig, sogar hundert Mal so viel Ernten wie er gesät hatte.
Bei der Anlage von Gemüsebeeten oder auch Blumenbeeten, einer Obstwiese macht man sich in der Regel vorher Gedanken wie die Bodenbeschaffenheit ist, ob man Lehmboden hat oder auch sandigen Boden. Wenn wir gute Ernten einbringen wollen, möchten wir ja, dass der Samen in fruchtbaren und geeigneten, guten Boden gesät wird. Um eine noch bessere Grundlage zu bieten, wird der Boden gelockert und vorbereitet mit Kompost, Dünger oder auch ergänzt mit den erforderlichen Erden.
Damit Gottes Wort und seine Wahrheiten gute Frucht in unserem Leben bringen, braucht es ein offenes, weites und auch gehorsames Herz. Vertrauen in seine Weisungen, dass er es gut mit uns meint und er uns segnet, wenn wir ihm folgen.
Welches Wort aus der Bibel hat Dich in den letzten Wochen ermutigt oder auch korrigiert? Wo konntest Du jemand anderes Gottes gutes Wort zusprechen?
Bei aller Hege und Pflege unserer Saat, aber auch unseres Dienstes an unserem Nächsten, ist es Gott der das Wachstum schenkt. Für mich gleicht es einem Wunder, wenn aus einem winzigen trockenen Körnchen etwas wächst, größer wird und auch Frucht trägt. Ja ich kann es hegen, pflegen, begießen und auch mal ein Unkraut zupfen, aber das sich tatsächlich aus dem Körnchen etwas entwickelt? Für mich ist es Gottes Schöpferkraft, die er in alles auf der Welt hineingelegt hat, auch in uns Menschen.
„Wer ist denn Apollos und wer ist Paulus, dass ihr euch unseretwegen streitet? Wir sind doch nur Diener. Durch uns hat Gott euch zum Glauben geführt; jeder von uns tat die Arbeit, die der Herr ihm auftrug.
Meine Aufgabe bestand darin, den Samen in eure Herzen zu pflanzen, und Apollos hat ihn bewässert; aber es war Gott - nicht wir -, der ihn wachsen ließ. Wichtig ist nicht der, der pflanzt oder bewässert, wichtig ist Gott, denn er lässt den Samen wachsen.“
1 Kor. 3,5-7
Welch‘ eine Erleichterung, ich muss nicht ständig das Samenkorn ausgraben und es anspornen, damit es wächst. Ich darf es beständig wässern, ab und zu mal düngen und beim Wachsen staunen und zusehen. Ist es mit den Menschen um uns herum nicht dasselbe?
Wo darfst Du mit Deinem Leben Zeugnis sein in Deinem Umfeld? Wo reagierst Du anders und machst den Unterschied? Und wo darfst Du Samen setzen, begießen und ihn vertrauensvoll in Gottes schöpferische Hände legen? Nichts ist umsonst was wir aus Liebe und Wertschätzung heraus tun.
Gott hat uns mit Jesus alle Schätze des Himmels geschenkt und offenbart um so zu leben wie es ihm gefällt (2.Petr.1, 3). Wir sind Gesegnete und Segenbringende zugleich. Und so wie wir mit Saat und Ernte reich beschenkt sind im Natürlichen, sowie im Geistlichen, so dürfen wir auch als Beschenkte in Fülle weitergeben. Und aus diesem Weitergeben wiederum Segen erfahren. Ein wiederkehrender Kreislauf, wie wir es zu Beginn im 1. Mose gelesen haben.
Um einen großen Topf Gemüsesuppe zu kochen braucht es mehr als ein Samenkörnchen. Bei meinen ersten Pflanzversuchen mit Buschbohnen (die in der Regel sehr gut keimen) gab es schon das ein oder andere Samenkorn was nicht wuchs. Also muss man mutig und auch schon mal großzügiger in die Samentütchen greifen. Das Prinzip von Saat und Ernte hat so viele Facetten und es lohnt sich darüber nachzudenken. Auch wenn ich Euch hier nur kurze Impulse geben kann, möchte ich zum Schluss noch auf 2. Korinther 9, 6 ff. eingehen. Im Reich Gottes gilt gerade auch in unseren Finanzen, dass Gott unser Geben sieht und reich segnet. Dabei kommt es nicht auf die Menge an, sondern auf unsere Herzenseinstellung und die Möglichkeiten die wir haben. Mit
vertrauensvollen und freudigen Herzen investieren, finanziell oder auch mit unseren Gaben, praktischem Einsatz, Zeit und vieles mehr. Es lohnt sich, denn wir werden dadurch beschenkt und der Empfangende durch die Hilfe die er erhält.
Wo kannst Du Dich investieren? Finanziell oder auch praktisch? Dabei sind auch die kleinen Möglichkeiten, die wir mit Herz einsetzen, genauso wichtig und wertvoll und wenn es gerade in diesen besonderen Zeiten einfach nur die Zeit ist, die wir an unseren Nächsten verschenken.
„Denkt daran: Ein Bauer, der nur wenig Samen aussät, wird auch nur eine kleine Ernte einbringen. Wer aber viel sät, wird auch viel ernten. Jeder von euch muss selbst entscheiden, wie viel er geben möchte. Gebt jedoch
nicht widerwillig oder unter Zwang, denn Gott liebt den Menschen, der gerne gibt. Er wird euch großzügig mit allem versorgen, was ihr braucht. Ihr werdet haben, was ihr braucht, und ihr werdet sogar noch etwas übrig
behalten, das ihr mit anderen teilen könnt. In der Schrift heißt es: »Er hat ausgestreut und den Armen gegeben - seine Gerechtigkeit bleibt in Ewigkeit.« Denn es ist Gott, der dem Bauern Saatgut und Brot zu essen gibt. Genauso wird er auch euch viele Gelegenheiten geben, Gutes zu tun, und eure Großzügigkeit wird viele Früchte tragen. Ihr werdet empfangen, damit ihr umso großzügiger geben könnt. Und wenn wir eure Gabe denen bringen, die sie nötig haben, werden sie Gott von Herzen danken.
2. Kor. 9, 6-10
Ich wünsche Euch von Herzen, dass Ihr Saat und Ernte in Eurem Leben entdeckt und lebt. Dass Ihr einen dankbaren, feinen Blick dafür bekommt, wo Gott Euch beschenkt und segnet aus seinem Reichtum und seiner Fülle. Seid gesegnet mit vielen Möglichkeiten Saat und Ernte weiterzugeben. Ihr seid Gottes Licht und Salz in dieser Welt, seine Hände und Füße, sein Herz, was Ihr in die Menschen, die Euch umgeben, investiert. Ich wünsche Euch, dass Ihr persönlich wachst und reiche Frucht bringt, Gott zur Ehre.
Und warum nicht mal ein paar Samentütchen kaufen und Blumen, Gemüse & Co. anpflanzen, oder alternativ Sprossen für den Salat ziehen. Vielleicht entdeckt Ihr dabei noch mehr Parallelen zu Gottes inspirierendem Wort.