Endlich Feierabend!
Was war das für eine Arbeitsschicht.
Geplagt und abgerackert haben sie sich.
Alles gegeben und nichts erhalten.
Alle Mühe war umsonst.
Erfolg? - Fehlanzeige!

Mitten hinein in diesen frustrierenden Arbeitstag kommt Jesus.
Nicht geplant, vielleicht auch nicht erwünscht.
Jesus kommt, ist da – auch an Deinem heutigen Tag.

ER ist da an dem Tag, wo die erhoffte Schwangerschaft wieder nicht eingetreten ist.
ER ist da an dem Tag, wo eine weitere Schwangerschaft verkündet wurde.
ER ist da an dem Tag, wo Du Dich einsam und ausgeschlossen fühlst.
ER ist da an dem Tag, ...

Es geschah aber, als die Volksmenge auf ihn andrängte, um das Wort Gottes zu hören, dass er an dem See Genezareth stand. Und er sah zwei Boote am See liegen; die Fischer aber waren aus ihnen ausgestiegen und wuschen ihre Netze. Er aber stieg in eins der Boote, das Simon gehörte, und bat ihn, ein wenig vom Land hinauszufahren; und er setzte sich und lehrte die Volksmenge vom Boot aus.

Lukas 5, 1-3

Erlaube ich Jesus, dass ER in mein Boot steigt?
Gerade nach einer harten Zeit, gerade in Frustration, gerade dann, wenn ich erschöpft und müde bin?

Hey, wie gerne würde ich lieber die Füße hochlegen, wie gerne würde ich nach Hause gehen, nichts mehr hören, sehen, tun.

Simon entscheidet sich zu bleiben. Er rudert mit Jesus ein Stückchen hinaus und Jesus redet zu den Menschen, die zusammengekommen sind.

Hab Mut und bleib im Boot sitzen.
Jesus verurteilt Dich nicht. ER weiß um Dein Erleben, weiß, wo Du enttäuscht bist.

Nimm Dir Zeit, um auf Jesus zu hören, SEIN Wort - die Bibel zu lesen, IHN zu sehen.
Leg Deine Netze, Deine Arbeit zur Seite und sitze einfach neben Jesus im Boot.

Das leere Boot  riecht immer noch nach der Frustration der Nacht, aber es wird ein JESUS-Ort.
Jesus setzt sich, redet von Gott, lenkt den Fokus weg von den leeren Netzen.

Die Worte die Jesus spricht sind lebendig, schenken neuen Mut, schenken neue Kraft, erweitern den Horizont. Ja, mit Jesus an meiner Seite kann ich Dinge wagen, die vorher noch undenkbar waren.

Als er aufhörte zu reden, sprach er zu Simon: Fahre hinaus auf die Tiefe, und lasst eure Netze zu einem Fang hinab! Und Simon antwortete und sprach zu ihm: Meister, wir haben uns die ganze Nacht hindurch bemüht und nichts gefangen, aber auf dein Wort will ich die Netze hinablassen.

Lukas 5, 4

Nachts ist Fischfangzeit.
Wer nachts nichts fängt, fängt auch tagsüber nichts.
Jesus berührt den wunden Punkt. Er weiß um die Dinge, die mir nicht gelingen, weiß um meine Existenz- und Versagensängste.

Was ging in Simon vor, als Jesus ihn noch einmal aufforderte hinauszufahren?
Sein Können, sein Wissen hat ihm in dieser Nacht nichts gebracht.
Dennoch: „Auf dein Wort will ich die Netze hinablassen!

Es liegt an mir, ob ich mich aufmache, mein Netz auswerfe, ob ich noch einmal in das Gebiet der Frustration gehe.
Immer wieder fragt Jesus mich, ob ich IHM noch einmal vertraue, ob ich mich noch einmal auf IHN einlasse.

Oft erlebe ich genau dann, wie sehr Jesus mich beschenkt.
Ich erlebe Gottes Kraft, seine Macht.
Manchmal anders als erwartet, aber dennoch ist da SEIN Wirken.

Und als sie dies getan hatten, umschlossen sie eine große Menge Fische, und ihre Netze rissen. Und sie winkten ihren Gefährten in dem anderen Boot, dass sie kämen und ihnen hülfen; und sie kamen, und sie füllten beide Boote, so dass sie zu sinken drohten. Als aber Simon Petrus es sah, fiel er zu den Knien Jesu nieder und sprach: Geh von mir hinaus! Denn ich bin ein sündiger Mensch, Herr. Denn Entsetzen hatte ihn erfasst und alle, die bei ihm waren, über den Fischfang, den sie getan hatten; ebenso aber auch Jakobus und Johannes, die Söhne des Zebedäus, die Gefährten von Simon waren.

Lukas 5, 6-10a

Simon erlebt etwas Großartiges. Da fügen sich Dinge, die mit dem Verstand nicht zu begreifen sind.
Zufall?
Nein – Gott greift ein. SEINE Kraft wird sichtbar.

Neben aller Freude, aller Unbegreiflichkeit macht dieses Erleben auch klein.
Wie wichtig nehme ich mich manchmal? Wie selbstsüchtig bin ich oft?
Wie sehr lasse ich mich gefangennehmen von meiner Angst, meiner Frustration?
...
Ja, ich bin ein sündiger Mensch.

Und genau jetzt kommen Jesu Worte: „Fürchte dich nicht!

Und Jesus sprach zu Simon: Fürchte dich nicht! Von nun an wirst du Menschen fangen. Und als sie die Boote ans Land gebracht hatten, verließen sie alles und folgten ihm nach.

Lukas 5, 10b – 11

Mein Wissen reicht nicht weiter, meine Planungen sind nur begrenzt.
Ich merke, dass ich schwach bin, zaghaft und ängstlich.
Bin ich es wert, dass Jesus mich so großartig beschenkt?

Ja, ich bin es wert, dass Jesus mich beschenkt
- mit SEINER Anwesenheit
- mit SEINEM Wort
- mit SEINEN liebevollen und herausfordernden Worten
- mit SEINEM Licht, das mir zeigt wie klein ich vor ihm bin und wie groß SEINE Liebe dennoch zu mir ist.

„Fürchte dich nicht!“- so geh ich (vielleicht noch) zaghaft und doch irgendwie mutig den nächsten Schritt mit Jesus.

Simone, im Juli 2020


Fußnoten:
Bilder:
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    • privat