Andacht September 2019
Schmecket und seht wie freundlich der Herr ist
Der Spätsommer & Herbst hat für mich immer eine ganz besondere Faszination. Die Sonne steht merklich tiefer am Himmel, die ersten kühlen Nächte kündigen den Wechsel der Jahreszeit an, in den Geschäften gibt es die ersten Herbstpflanzen zu kaufen und die Ernte im Garten wechselt von den Beeren hin zum Baumobst. Genauso wie der Frühling, wenn man das erste Grün an den Bäumen sieht und die Frühlingsblumen das Grau des Winters vertreiben, so ist diese kommende Jahreszeit für mich immer wieder Balsam für die Seele.
Passend dazu las ich in der letzten Woche den folgenden Vers aus Psalm 34,9:
„Schmecket und seht wie freundlich der Herr ist“
Mir ist dabei wieder sehr bewusst geworden, dass unser Gott mich immer wieder aus seiner Fülle heraus beschenkt. Oftmals anders als erwartet, wenn ich meinen Blick auf unseren unerfüllten Kinderwunsch richte. Aber dennoch darf ich immer wieder neu seine Gnade und Fülle in meinem Leben entdecken und das erfüllt mich mit tiefer Dankbarkeit und Liebe für unseren Vater im Himmel.
Unser Leben ist oft so vollgepackt mit Geschäftigkeit, Sorgen und vielem mehr, dass dieses Innehalten und sich das Bewusst werden von Gottes Gegenwart und seiner Liebe für uns, untergeht in dem Einerlei des Alltags. Dabei gibt es so viel Gutes zu entdecken, wofür es sich lohnt, sich einen Moment des Genießens zu gönnen. Sich beschenken und durchfluten zu lassen von Gottes Gnade.
„Die Routine unterbrechen, auftanken, mit meiner Kraft haushalten. Wir brauchen kleine Frei-Räume und Frei-Zeiten, frei von Arbeit und Verpflichtungen, die meinen Geist wecken, meine Seele nähren und mir die Lust am Leben bewahren. Abwarten und Tee trinken. Träumen, verweilen, genießen“
Vielleicht hast Du bei diesen ersten Impulsen schon einen Gedanken, was Du Dir jetzt gerne Gutes gönnen würdest. Einen Spaziergang im sich langsam färbenden Herbstwald, einen gemütlichen Abend mit dem Ehegatten bei einem guten Tropfen Wein oder vielleicht auch ein Treffen mit Freunden, die man lange nicht gesehen hat. Etwas was Dir wohl tut, um Durchzuatmen und Gott darin zu entdecken, der Dir das von Herzen gerne schenkt.
„Als ich herausfand, dass mich die Gnade Gottes dazu befähigt, mein Leben ungeachtet der Umstände zu genießen, wurde diese Erkenntnis zum Wendepunkt in meinem Leben“
~Joyce Meyer~
In diesem Jahr gab es einige Situationen, die mich sehr herausgefordert haben und es fiel mir nicht immer leicht, mir einen Moment der Ruhe und Freude zu gönnen, mir zuzugestehen, dass ich ungeachtet der Umstände, Gutes erwarten und erleben darf. Aber gerade diese kleinen Segenspausen, schenken neue Kraft und ernähren unsere Seele, wie Bianka Bleier es in ihrem Vers so schön geschrieben hat.
Im 1. Petrus 5, 10 steht:
Gott hat euch in seiner Gnade durch Christus zu seiner ewigen Herrlichkeit berufen. Nachdem ihr eine Weile gelitten habt, wird er euch aufbauen, stärken und kräftigen; und er wird euch auf festen Grund stellen.
Im Vertrauen und Festhalten auf Gottes Gnade und Güte, dürfen wir ungeachtet der Umstände, Segen erleben und genießen. Wir brauchen nur einen wachen Blick, um dies auch zu entdecken. Und ich weiß, in diesem bewussten Wahrnehmen und Erleben, steckt noch ein weiteres Geschenk. Nämlich die daraus entstehende Dankbarkeit und Freude gegenüber unserem Vater im Himmel. David ist uns darin ein großes Vorbild, sein Vertrauen in Gottes Güte und Freundlichkeit und sein daraus resultierender Lobpreis und Dank.
Gott segne Euch in diesem Monat ganz besonders mit täglichen Momenten des Schmeckens und Erlebens seiner Gnade, Freundlichkeit und Liebe. Seid gesegnet mit einem offenen Herzen und Blick für diese Schätze im alltäglichen Einerlei und gönnt Euch diese Frei-Räume zum Träumen, verweilen und genießen. Und, mit einer extra Portion Frei-Raum in Gottes Gegenwart :-) Vielleicht mit einem der beiden nachfolgenden Lieder, die mich passend zu dieser Andacht sehr bewegt und berührt haben.
In dem Lied „So hoch der Himmel ist“ von Johannes Hartl und Freunde gibt es die Zeile
„denn so hoch der Himmel ist, ist deine Gnade über mir; wenn mein Herz voll Schatten ist, strahlt dein Lächeln über mir“.
Und ich möchte noch ein weitere Zeile ergänzen aus dem Lied „Was für ein Gott“ von der Privileg Band
„deine Gnade reicht aus, ist mehr als ich brauch“.
In diesem Monat möchte ich ganz bewusst schmecken und sehen, was dieses Wort „Gnade“ für mich persönlich bedeutet.
Marion im September 2019
Fußnoten:
Fotos: pixabay