Andacht Oktober 2019

Gott - meine Brücke

In der Bibellese im Sommer hat mich die Geschichte in Josua 3, Vers 7-17 angesprochen. Josua bekommt von Gott den Auftrag sein Volk über den Jordan ins verheißene Land zu führen, voran die Träger mit der Bundeslade. Der Jordan ist zur Zeit der Schneeschmelze ein reißender, über die Ufer tretender Fluss (ca. 30 Meter breit mit vielen Stromschnellen). Er ist ein unüberwindbares Hindernis für die Israeliten, denn eine Brücke gibt es nicht. Aber Gott verspricht Josua menschlich Unmögliches: Trockenen Fußes sollen alle auf die andere Seite des Jordans gelangen.

Und so geschieht es: Gott bahnt einen Weg durch den reißenden Fluss, er stoppt das Wasser – was für ein gewaltiges, beeindruckendes Wunder! Gott hält sein Versprechen, er hilft beim Überqueren dieses unüberwindbaren Hindernisses: ER ist da, ER schützt, ER trägt, ER führt!

„Über den Jordan gehen“ ist mittlerweile eine Redensart, die sich aufs Sterben bezieht. Gut zu wissen, dass es gewiss ist, das Gott im Sterben vorangehen, den Weg bahnen wird, wenn wir seine Kinder sind! Darauf können wir vertrauen. Was für ein Vorrecht!

Aber gibt es nicht auch im irdischen Leben immer mal wieder einen Jordan, über dem eine Brücke fehlt? Vielleicht war diese Brücke wie damals zu Josuas Zeiten nie da. Vielleicht aber ist die (deine) Brücke auch zusammen gebrochen?! Vielleicht ist sie morsch und trägt nicht mehr….

Menschlich gesehen schaffst du es vielleicht auch nicht über diesen Jordan, der dir Angst macht, dich in Sorge versetzt oder dir über den Kopf wächst. Aber Gott ist da! Er sieht dich, wie auch die Israeliten damals. Er will auch dich trockenen Fußes über deinen Jordan bringen. Er kennt den Weg darüber genauso wie das „dahinter“ auf der anderen Seite des Flusses. Für Josua und sein Volk war es das verheißene Land. Was ist es wohl für dich?

Weißt du es auch nicht, Gott weiß es! Er hat den Weg und auch das Gehen in dein verheißenes Land schon vorbereitet.
Kennst du den Spruch:

Wie schön wäre es, wenn wir einfach immer glücklich in unserem Leben unterwegs sein könnten. Fantastisch, nicht durch unwegsames Gelände kraxeln zu müssen oder vor einem scheinbar unüberwindbarem Jordan zu stehen.
Aber selbst in diesem Unliebsamen, diesem Durcheinander, diesem reißenden Wasser, Gott ist da! Er spricht dir zu:

Wenn du durch Wasser gehst, will ich bei dir sein, und wenn du durch Ströme gehst, sollen sie dich nicht ersäufen.
Jesaja 43:2.

Er hält dich fest, er ebnet deinen Weg, er rettet dich vor dem Ertrinken!
Manchmal ist dieses göttliche Wegebnen vielleicht nicht angenehm. Oft lässt Gott einen (an seiner Hand!) einige Lektionen lernen. Er will uns trainieren, ausstatten, vorbereiten, auf das, was kommt- sein verheißenes Land für uns. Er schleift und verändert uns und lässt uns dadurch reifer und edler werden. Bis wir auf der anderen Seite des Jordans ankommen, sind wir nicht mehr dieselben. Gott will uns verändern, um das neue Land gut zu besetzen und ihm gewachsen zu sein.
Manchmal schickt Gott uns Menschen, durch die er uns formt, manchmal sind es neue Aufgaben. Er prägt uns auch durch Probleme, die gelöst werden müssen, vor allem aber durch sein gutes Wort, das unser Herz erreicht und es von innen her verändert.
Vielleicht bist du gerade (in einem Lebensbereich) auf einer solchen nicht sehr angenehmen Reise unterwegs. Vielleicht stehen Fragen vor dir, die für dich entscheidend sind. Vielleicht stehst du auch an einer Kreuzung und weißt nicht, welche Richtung du einschlagen sollst.

Sei gewiss: Gott ist da! ER ist deine Brücke, er kennt die Richtung, den Weg, damit du trockenen Fußes über den reißenden Fluss kommst! Er lässt deinen Fuß nicht wanken und dich nicht ertrinken!

Mach es wie die Israeliten: Vertraue! Trau Gott zu, dass er trotz dem, was für Menschen unmöglich erscheint, Wunder tun kann.

Bleib mit Gott in guter Verbindung, damit du erleben kannst, was er für dich tun möchte! Denn wenn Gott in dein Leben eingreift, wenn du zu ihm um Hilfe schreist, dann muss jedes „Wasser“ weichen! Denn SEIN Wille geschieht!

Seeigel im Oktober 2019


Fußnoten:
Fotos: privat; pixabay