Andacht Januar 2019

Suche Frieden und jage ihm nach

Welche Gedanken Euch wohl bewegt haben, beim Lesen unserer neuen Jahreslosung?
Mir ist als allererstes die Jagd in die Augen gesprungen. Na super, wieder ein Jahr voller Hetze, Stress und Schnelligkeit. Wie soll ich darin denn den Frieden finden? Und wenn ich ihn dann doch gefunden habe, scheint es, er will mir aus den Händen fliehen, so dass ich ihm hinter herjagen muss.

In unseren Leben geht es oftmals alles andere als friedvoll zu. Wie groß ist daher die Sehnsucht nach dem wahren Frieden - in unseren Beziehungen, an unserem Arbeitsplatz, in unseren Herzen. Was ist unsere Quelle des Friedens mitten in den Stürmen unseres Lebens? 

Erst wenige Tage ist es her, dass wir Weihnachten gefeiert haben. In Jesaja 9,5 steht:
Denn uns wurde ein Kind geboren, uns wurde ein Sohn geschenkt. Auf seinen Schultern ruht die Herrschaft. Er heißt: wunderbarer Ratgeber, starker Gott, ewiger Vater, Friedensfürst.

Gott wurde Mensch in seinem Sohn Jesus Christus, um uns Versöhnung und Frieden zu schenken

Er ist der Ursprung und die Quelle dieses Friedens, der in uns wirkt. Mitten in einer Welt die friedlos und zerrissen ist, will er unser Friedensfürst sein. Friede ist nicht selbstverständlich. Als David diesen Psalm schrieb, war er auf der Flucht vor Saul und musste sich mit einer List aus den Händen des Königs Abimelechs retten. David wusste nicht wie es weitergehen sollte, dennoch lobt er Gott aus ganzem Herzen und erinnert sich an seine Güte. Mitten in dieser verzweifelten Situation sucht er Gott und er bekommt als Antwort die Rettung vor den Philistern. Weiterhin ermahnt David seine Zuhörer, Gott ernst zu nehmen und ihn mit gutem Reden und Handeln zu ehren.

Es geht hier nicht nur um den Frieden, den wir gerne ohne unser Zutun erfahren wollen, sondern um den gelebten Frieden aus uns heraus. Auch Paulus wusste, dass es uns Menschen schwer fällt den Frieden zu leben und betrachtet ihn als eine Gabe Gottes. In Galater 5,22 lesen wir von der Frucht des Geistes: Liebe, Freude, Frieden, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut und Selbstbeherrschung. Aus menschlicher Sicht kaum zu erreichen, doch indem wir Gottes Geist einladen, unser ganzes Leben zu durchdringen, kann er diese Gaben in uns wirken. Das geht natürlich nur, mit unserem Zutun und unser Bereitschaft für Veränderung.

Lass ab vom Bösen und tue Gutes; suche Frieden und jage ihm nach.

Für David war dieser Frieden ein kostbares und flüchtiges Gut, das wir verfolgen und jagen sollten mit aller Dringlichkeit und Kraft. Im 2. Timotheus 2,22 finden wir eine ähnliche Formulierung: Jage aber der Gerechtigkeit, dem Glauben, der Liebe, dem Frieden nach zusammen mit denen, die den Herrn aus reinem Herzen anrufen.

Sich nach dem Frieden auszustrecken und ihn zu leben ist herausfordernd und verlangt uns einiges ab. Dennoch traut uns gerade Jesus, unser Friedensfürst, es zu in dieser Welt seine Friedensboten zu sein. Er lässt uns nicht allein, sondern geht mit uns. Und mehr noch, durch seinen guten Heiligen Geist gibt er uns die Möglichkeit die Frucht des Friedens zu leben und zu erleben. Frieden in unseren Herzen, Gedanken und Taten. Ein Frieden der bleibt und der anders ist als der vermeintliche Frieden in der Welt, der gewöhnlich nur als Abwesenheit von Konflikten definiert wird. Gottes Frieden als eine feste Zuversicht in allen Lebensumständen, die in uns zu einer Quelle wird, uns erfüllt und übersprudelt, hinein in unsere Beziehungen, Freundschaften und somit auch in unsere Welt.

Doch wenn der Vater den Ratgeber als meinen Stellvertreter schickt - und damit meine ich den Heiligen Geist -, wird er euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe. Ich lasse euch ein Geschenk zurück - meinen Frieden. Und der Friede, den ich schenke, ist nicht wie der Friede, den die Welt gibt. Deshalb sorgt euch nicht und habt keine Angst.  Johannes 14, 26+27

Ich möchte Euch an dieser Stelle ermutigen, dass Gottes Friede mit Euch ist. Ihr kennt bestimmt den jüdischen Gruß "Schalom Aleichem", der so viel tiefer geht als nur ein "Hallo, schön dich zu sehen". Mit "Shalom" wünsche ich meinem Gegenüber das Wohl des Leibes und der Seele, Unversehrtheit, Heil und Ruhe - einen umfassenden Frieden, dessen Geber allein Gott ist. "Der Friede des Herrn sei mit Dir". Vielleicht sind das Worte, die wir im neuen Jahr in unseren Alltag integrieren können, indem wir sie im Gebet für unsere Familie, Freunde, Nachbarn, Kollegen aussprechen und ihnen den Frieden Gottes wünschen. Auf dieses Gebet, diesen Wunsch wird Gott uns antworten und auch unser Herz mit seinem tiefen Frieden füllen.

In diesem Sinne mag ich Euch Gottes Segen und Frieden für Euer neues Jahr 2019 wünschen.
Frieden im Alltag, in Beziehungen und Krisensituationen.
Einen Frieden, der Eure Herzen immer wieder zur Ruhe bringt und Euch Erholung schenkt.
Frieden, der aus der Quelle unseres Lebens, Jesus Christus, in Eure Herzen fließt und es heilwerden lässt.

Friede sei mit Dir und Deinem Haus und mit allem was Du hast.

1. Samuel 25,6

Der HERR lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig! Der HERR erhebe sein Angesicht auf dich und gebe dir Frieden!

4. Mose 6,24-26

Marion im Januar 2019


Fußnoten:
Mit Impulsen aus Steffi Baltes „Suche Frieden und jage ihm nach“
Fotos: privat