Elisabeth

(Lukas 1, 5-52; 39-45)

Elisabeth lebt von ganzem Herzen für Gott und nimmt ihren Auftrag wahr, Menschen zu Gott zu führen.

Es war in den Tagen des Herodes, des Königs von Judäa, ein Priester mit Namen Zacharias, aus der Abteilung des Abija; und seine Frau war aus den Töchtern Aarons und ihr Name Elisabeth.
Beide aber waren sie gerecht vor Gott und wandelten untadelig in allen Geboten und Satzungen des Herrn.

Zacharias und Elisabeth waren beide durch ihre Herkunft herausgerufen zum Dienst für Gott. Die Kinderlosigkeit hielt sie nicht davon ab, Gott nachzufolgen, ihm ganz zu vertrauen.
Sie bleiben zusammen, leben ihre Ehe vor Gott, ohne Bitterkeit, ohne Dienstverweigerung.
Man spürte ihnen die Liebe zu Gott, die Ernsthaftigkeit ihres Glaubens ab. Ich glaube sogar, dass sie ihr Leben wirklich als lebendigen Gottesdienst lebten, so wie es in Römer 12, 1-2 geschildert wird.

Sie lebten gerecht vor Gott, waren aufrichtige Menschen, die Gott suchten. Ihr Leben war bestimmt nicht sündlos, aber sie lebten in Erwartung auf den, der zur Sünde gemacht wurde und damit die Erlösung war. Sie halten Gott die Treue und treu verrichtet auch Zacharias seinen Dienst am Tempel.

Zacharias wird mitten im alltäglichen herausgerufen das Räucheropfer zu bringen. Gott tritt in seinen Alltag hinein, spricht zu ihm, verändert ihn. Weiter will ich hier gar nicht auf Zacharias eingehen.

Elisabeth weiß noch nichts von dem, was dort geschieht. Ihr Mann wird verändert nach Hause kommen.
Wie Elisabeth das wohl erlebt hat?
Ihr Mann kommt mit einer Verheißung nach Hause – sie werden ein Kind bekommen.
Jahre des Hoffens, Betens, Bangens und Flehens liegen hinter ihnen und jetzt, wo es menschlich gesehen nicht mehr möglich ist, jetzt soll ein Wunder geschehen.

Nach diesen Tagen aber wurde Elisabeth, seine Frau, schwanger und sog sich fünf Monate zurück und sagte:
So hat mir der Herr getan in den Tagen, in denen er mich angesehen hat, um meine Schmach vor den Menschen wegzunehmen.

Elisabeth zieht sich zurück. Sie posaunt ihre Schwangerschaft nicht herum, zeigt nicht stolz ihren Bauch, wollte nicht die guten Worte der Menschen hören.
Sie zog sich zurück und ich bin mir sicher, dass sie das Gespräch mit Gott suchte und sich von IHM zurüsten lies für die neue Aufgabe.

Elisabeth hat sich sicherlich riesig gefreut über die Schwangerschaft, über das entstehende Leben in ihr, aber ich glaube, sie hätte die Schwangerschaft für sich selbst, für ihren „Selbstwert“ nicht gebraucht. Es ging ihr nicht darum, dass ihr endlich ein Wunsch erfüllt wurde. Sie wusste um ihren Wert, denn sie vor Gott hat.

Elisabeth bedeutet Fülle und Vollkommenheit und ich bin mir sicher, dass sie sich dessen bewusst war, dass sie in Gottes Augen vollkommen ist – auch ohne Kinder.
Sie wusste, dass sie gesegnet ist von Gott, auch wenn sie keine Kinder hat. Aber die Menschen um sie herum haben das wohl nicht verstanden und so hat Gott, Elisabeth die Schmach der Menschen genommen.
Ich finde, dass hinter diesen Worten von Elisabeth eine starke Persönlichkeit steht. Sie richtet ihren Blick auf Gott, weiß um ihren Wert bei Gott – was sollen Menschen ihr da noch anhaben

Elisabeth lebte in der Erwartung, dass Gott den Retter, Erlöser, Heiland schicken wird. Daran änderte auch die Schwangerschaft nichts. Und so erkannte sie in Maria, ihrer Verwandten auch die Mutter Jesu.
Und auch hier dreht sich Elisabeth nicht um sich selbst, sondern sie nimmt ihren Auftrag als Mentorin für Maria an. Maria war bis kurz vor der Geburt von Johannes bei Elisabeth und ich glaube, es ging weniger um Babysöckchen stricken und Kindererziehung, als vielmehr darum, Maria zuzurüsten, ihr geistliche Mutter zu sein.

Elisabeth und Zacharias lebten ein Leben für Gott. Sie lebten in der Erwartung auf den Retter, auf Jesus.

Gott stellte sie in die Kinderlosigkeit und sie lebten (trotzdem oder gerade deshalb) gerecht vor Gott und wandelten untadelig in allen Geboten und Satzungen des Herrn (was für ein Zeugnis).
Gott hat sie zu tollen Persönlichkeiten werden lassen, die ihren Wert nicht bei den Menschen suchten, sondern aus tiefster Überzeugung sagen konnten „Gott nahe zu sein ist mein Glück“.
Die Schwangerschaft änderte nichts an dieser Haltung. Auch da waren sie offen für die Aufgaben, die Gott ihnen gab.

Elisabeth, eine Frau die mich beeindruckt, die mir ein Vorbild geworden ist

  • in ihrem Glauben
  • in der Gewissheit, vor Gott vollkommen zu sein (gerade auch ohne Kinder)
  • in der Offenheit für die Aufgaben, die Gott uns gibt
     

Simone