Andacht September 2017

„Füße waschen - oder doch eher den Kopf“?

Als geliebte Tochter und geliebter Sohn des himmlischen Vaters bin ich zuallererst dazu berufen ...
Kind zu sein und von Jesus zu lernen, was das heißt!
Jesus ähnlicher zu werden, SEINEM SEIN, SEINEM Denken, SEINEM Tun, SEINER Art zu leben!
Wer Jesus in seinem Wesen und Handeln anschaut, der sieht den Vater! (Joh. 14,9)

Jesu Lebensauftrag war es, die Liebe des Vaters zu den Menschen zu bringen!

Eine eindrückliche Alltagssituation aus Johannnes 13 malt uns dies auf tiefgehende Weise vor Augen:
Jesus bewies seinen Jüngern (den Menschen, die mit ihm in enger Gemeinschaft unterwegs waren) das ganze Ausmaß seiner Liebe“ (V.1 - NL)

    Jesus saß mit seinen Jüngern beim Abendessen - keine normale gemeinsame Tischgemeinschaft, sondern in einer sehr angespannten Situation:

    •     Jesus wusste, dass er bald einen grausamen Tod sterben wird
    •     Jesus wusste, dass in dieser Abendessensrunde einer saß, der ihn schon bald verraten würde, der sich vom Teufel verleiten und gebrauchen ließ.

    Ein Freund, der ihm zum Feind wird.Trotzdem lud Jesus ihn nicht aus!

    Jesus wusste in diesem Moment aber noch mehr (V. 3):
    „Er wusste, dass der Vater ihm uneingeschränkte Macht über alles gegeben hatte und dass er von Gott gekommen war und zu Gott zurückkehren würde“.

    Im Bewusstsein wer er ist, von wo er kommt und wohin er geht, konnte Jesus aufstehen!

    Nein, nicht um die Flucht zu ergreifen, um in den Rückzug zu gehen, um „klar Schiff“ zu machen, sondern um seinen Nachfolgern

    •     die Füße zu waschen (es lohnt sich, dem nachzuspüren, was das bedeutet)
    •     das ganze Ausmaß seiner Liebe zu beweisen!

    Nein, nicht aus eigener Anstrengung, nicht weil er sich beweisen oder erklären muss, sondern aus der Gewissheit heraus, dass sein himmlischer Vater ihn befähigt undihm gibt, was er für diesen aktiven Schritt braucht.

    Eben deshalb kann Jesus Füße waschen ... auch denen, die ihn enttäuschen, in den Rücken fallen und verraten...
    Er wäscht Füße und nicht die Köpfe, was uns in solch einer Situation vermutlich näher liegen würde!

    AUFSTEHEN...

    •     in einer angespannten Situation
    •     in einem belastenden Erleben
    •     selbst in einem Zusammensein mit Menschen, die mich verraten

    nicht, um mich zu rechtfertigen, um zurechtzuweisen, um zurückzugeben, sondern um Liebe zu beweisen!

    Das kann ich (nur) in dem Bewusstsein, ein geliebtes Kind Gottes zu sein und im persönlichen Annehmen, dass mein Leben ingebettet ist in das Kommen von ihm undgehen zu ihm!

    Ich habe Anteil am himmlischen Erbe, Gott stellt auch mir das zur Verfügung, was er Jesus gegeben hat!
    Aus dieser Würde und Wertschätzung heraus kann ich Liebe zum Ausdruck bringen, die unsere Welt so dringend braucht; kann ich Füße waschen und nicht die Köpfe!

    Jesus ermutigt bzw. beauftragt seine Jünger:
    „Tut, was ich euch getan habe“ (V.15)
    „Nun handelt auch danach“ (V.17)
    Das ist der Weg des Segens, so formuliert Jesus selbst! (NL)

    Was beweise ich anderen Menschen?
    Wasche ich eher Köpfe oder Füße?
    Im Bezug auf welche Situation, auf welches aktuelle Erleben, will ich mich konkret entscheiden, Jesu Vorbild zu folgen?

    Ingeborg – September 2017


    Fußnoten
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