Andacht Juli 2024

David & Goliat

Groß und übermächtig steht er da. Sein Schatten legt sich über die Soldaten. Furchteinflößend ist seine Stimme, seine Worte sind vernichtend. Alles an ihm macht deutlich, wer der Sieger der Schlacht sein wird.

 

Goliat hat seinen Auftritt auch auf unserer Lebensbühne.
Kinderlosigkeit, Krankheit, finanzielle Notsituation, Überforderung, Verlust, Naturkatastrophen sind einige der Riesen, die in unser Leben treten können.

Diese Riesen sind übergroß, manche scheinen unbesiegbar. Dieser Koloss versperrt die Sicht und macht das Leben dunkel.
Die Worte, Prognosen, Diagnosen und Drohungen jagen Angst ein, vielleicht sogar Todesangst. Dabei fesseln sie den Blick, rauben jegliche Hoffnung und hinterlassen Furcht und Niedergeschlagenheit.

Es gibt keinen Ausweg. Und Gott?
Im Angesicht von Goliat schwindet schnell auch das Vertrauen in Gott.
Kann Gott diesen Riesen bezwingen?
Ist Gott dieser Situation gewachsen?
Kämpft Gott wirklich an meiner Seite?

Nach und nach haben die Soldaten ihren Mut verloren. Entmutigt sind sie dem Aufgeben nahe, vielleicht haben sie schon aufgegeben.

Weit weg denkt ein Vater an seine drei Söhne an der Front.
Ahnt er, dass sie Stärkung und neue Kraft brauchen?
Er ist besorgt um seine Söhne und gleichzeitig fängt er an, für sie zu sorgen. Er schickt seinen Sohn David mit Essen und Ermutigungen los.

Unser Vatergott weiß um unsere "Fronterfahrung", in der wir uns gerade befinden. Er kennt die Umstände, die uns aktuell beunruhigen, uns entmutigen und entkräften.


In SEINEM Kraftpaket für Dich ist vielleicht:

  • ein ermutigendes und aufrichtendes Wort
  • eine helfende Hand
  • ein erlösender Anruf
  • eine freundschaftliche Geste
  • ein kleiner Gruß

Und dann betritt David die Bühne im Kampfgeschehen. Klein, vielleicht ein wenig naseweis, will er gleich alles wissen. Für ihn scheint nichts zu groß und kein Feind unbesiegbar.

Wer im Angesicht von Goliat lebt, dem fällt der Umgang mit solchen „Davids“ nicht leicht. Sie fordern heraus. Schon wieder muss man alles erzählen. Sie hinterfragen auch mal die eigenen Motive. Es scheint, als ob sie „alles“ besser wissen.

Dennoch kann so ein Blick von außen hilfreich sein.

David fällt auf, woran sich die Soldaten schon längst gewöhnt hatten. Goliat schüchtert ein, und noch viel mehr macht er Gott und sein Volk klein.

Selbstbewusst formuliert David folgende Worte:

„Ich aber komme mit der Hilfe des HERRN. Er ist der allmächtige Gott und der Gott des israelitischen Heeres. Ihn hast du eben verspottet.“ (1. Samuel 17, 45 – Hfa)

 

In meinem persönlichen Umfeld erleben gerade einige Freunde diese Konfrontation mit einem fruchteinflössenden Goliat. Wie David möchte ich mich auch auf den Weg machen, um ein kleines Kraftpaket in Form von Ermutigung zu überbringen.

Manchmal scheint diese Art so klein und unscheinbar und so wenig hilfreich. Als Außenstehende habe ich nur wenig Ahnung von den wirklichen Umständen, mit denen meine Freunde Tag für Tag konfrontiert sind.

Zwischendurch hat Goliat auch mich eingeschüchtert und ich war am aufgeben.

Bis ich meine/unsere Waffe gegen Goliat entdeckt habe.

David hatte zwar noch nie gegen einen Riesen gekämpft, aber er wusste, wie man Raubtiere, Löwen, besiegt.
Ob die Steinschleuder auch bei Goliat funktioniert war noch nicht sicher, dennoch vertraute David auf das was er gelernt hatte und noch viel mehr vertraute er darauf, dass Gott an seiner Seite kämpfen wird.

Fünf glatte Steine suchte David aus. Mich fasziniert es, dass die „5“ die Zahl des von Gott abhängigen Menschen ist.
David wusste, dass er im Kampf gegen Goliat absolut abhängig war von Gottes Wirken.

„So überwältigte David den mächtigen Philister mit einer einfachen Steinschleuder und einem Kieselstein.“ (1. Samuel 17, 50-15a – Hfa)

Mir persönlich ist bewusst, dass ich wenig gegen den Goliat im Leben meiner Freunde und Weggefährten ausrichten kann. Ich kann weder die Dunkelheit der Kinderlosigkeit beenden, noch den Krebs besiegen, noch die Zerstörung des Hochwassers ungeschehen machen. Ich kann berufliche Entscheidungen nicht beeinflußen und zerbrochene Ehen nicht heilen.

Dennoch mache ich mich täglich auf die Suche nach Worten. Diese lege ich nicht in eine Steinschleuder, aber ich packe sie in Gebete. Dann stelle ich mich stellvertretend für meine Freunde vor Goliat.
„Ich aber komme mit der Hilfe des HERRN. Er ist der allmächtige Gott und der Gott meiner Freunde“ für sie will ich einstehen, für sie kämpfen.
 

Nicht immer haben meine Gebete sofort und gleich die durchschlagende Wirkung wie bei David und Goliat. Dennoch erlebe ich, dass Gebete Wirkung haben, dass der Riese aus dem Leben meiner Freunde zurückweichen muss. Und so halte ich daran fest, dass Gott an meiner Seite ist und mit mir kämpft, so dass Goliat nicht siegen wird.
Und bis der Sieg errungen ist, werde ich weiter Wort-Steine suchen, und sie dem Feind entgegenschleudern.

Vielleicht stehst du gerade inmitten der Soldaten. Goliat bedrängt dich und dein Leben.
Gott hat für Dich SEIN einzigartiges und individuelles Kraftpaket vorbereitet. Mir kommt da das Bild des gedeckten Tisches im Angesicht des Feindes in den SInn, von dem wir in Psalm 23 lesen dürfen. 
Goliat steht noch vor Dir, ist immer noch groß und schüchtert dich ein.
Aber hier steht auch Gottes gedeckter Tisch, SEINE Auszeit für dich.
Nimm Platz an diesem Tisch, an dem du neue Hoffnung und Zuversicht für die nächsten Schritte bekommst.
An diesem Tisch wirst du Kraft und Halt für dein "Jetzt" bekommen.

In manchen Phasen kann es auch dran sein, sich bewusst einen "David" zu suchen, der mitkämpft, mitbetet und die richtigen Worte der Ermutigung findet.
 

Vielleicht wirst du, wie David auch, vom Vater losgeschickt. Er schickt Dich zu dem Niedergedrückten, zu denen, die im Angesicht des Feindes verzagen.
Durch dich will er diese umkämpften und angefochtenen Menschen segnen.
Da kann es sein, dass du ganz praktische Hilfe leisten kannst.
Vielleicht bist du aber auch die Person, die dabei hilft, den Blick wieder fest auf Gott zu richten, denn mit seiner Hilfe wird der Riese besiegt.
Immer kannst und darfst Du Worte sammeln und sie in Gebete an unseren Vatergott richten. ER wird diese Gebete richtig platzieren, so dass kleinere oder größere, fassbare oder unfassbare, offensichtliche oder unscheinbare Wunder geschehen.


Simone im Juni 2024

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