Andacht Januar 2024

Licht sein - Zuversicht

Und wieder ist ein Jahr vergangen und ein Neues liegt vor uns. In letzter Zeit beschäftigte mich immer wieder das Thema Licht.

Ich bin im Erzgebirge aufgewachsen, und dort ist es Tradition, im Fenster ein Licht aufzustellen, dass in die Nacht / Dunkelheit scheint. Dies ist sehr schön anzusehen, überall erleuchtete Häuser und Gärten. Die Wohnstuben sind geschmückt und ich genieße die Zeit bei einem Räucherkerzchen und der drehenden Pyramide. Es ist einfach eine besinnliche Zeit in der hektischen Gesellschaft.

Bald sind die meisten Lichter wieder aus, was mich in gewisser Weise wehmütig stimmt. Die Wohnung wird umdekoriert und der Alltag fängt wieder an.

Für das neue Jahr habe ich mir vorgenommen, für meine Mitmenschen, Freunde, Arbeitskollegen, Glaubensgeschwistern, ein Licht zu sein.
In Matthäus 5,14 ruft unser Herr Jesus uns zu: „Ihr seid das Licht der Welt.“

Bin ich dies wirklich?

Sehr oft fällt mir dies schwer und ich fühle mich gar nicht dazu in der Lage, weil mich einfach zu viele Dinge beschäftigen.
Da ist die Arbeit, wo man nicht weiß, wie es weitergehen soll. Die Familie, die stetig Zuwachs bekommt (aber nicht durch mich), die politische Situation, die Sorgen in den Gemeinden usw.

In meiner Gemeinde war unser Jahresabschlussgottesdienst geprägt von dem Wort Zuversicht.
Laut Wörterbuch bedeutet dies soviel wie festes Vertrauen darauf, dass etwas von der Zukunft Erwartetes eintritt

Auf wen setze ich meine Zuversicht?

Der Psalmist sagt in Ps 71, 5-7:

(5) Denn meine Hoffnung bist du, Herr; HERR, meine Zuversicht von meiner Jugend an.
(6) …dir gilt stets mein Lobgesang.
(7) Vielen bin ich wie ein Wunder; du aber bist meine starke Zuflucht.

Gott sagt zu Josua, als er berufen wird,

„Habe ich dir nicht geboten: Sei stark und mutig? Erschrick nicht und fürchte dich nicht! Denn mit dir ist der HERR, dein Gott, wo immer du gehst.“ (Jos 1,9)

Die meiste Zeit fühle ich mich nicht stark. Das geht schon früh am morgen los, wenn ich in die Gesichter meiner Mitarbeiter schau und alle von mir eine fundierte Antwort und den Tagesplan wissen wollen. Fehler verzeihen sie wenig. Wenn das Firmenmanagement die Lösungen wissen will. Wenn mich meine Frau fragend anschaut und Hilfe von mir erwartet. Wenn meine jungen Freunde einen Rat für ihr Leben benötigen und zu mir als Älteren „aufschauen“.

Oft weiß ich nicht weiter und mir wird meine eigene Schwachheit und Fehlerhaftigkeit bewusst.
Und trotzdem sagt Gott auch zu mir, sei stark und mutig.
Wie geht dies, wenn ich doch so mutlos bin und ich nur noch die Berge in meinem Leben sehe?

Gott will mich auf den Felsen leiten, der mir zu hoch ist.

Mit meinem Gott kann ich über eine Mauer springen! (Ps 61,3)

In 2. Kor 12 wird zu Paulus gesagt:

Meine Gnade genügt dir, denn (meine) Kraft wird in Schwachheit vollbracht.

Ich bin Gott sehr dankbar, dass er mich / uns auch im Jahr 2024 gebrauchen kann und mir /uns so vieles zutraut.
Und so möchte ich in dieser Zuversicht mit euch das neue Jahr angehen.

Werft nun nicht eure Zuversicht weg, die eine so große Belohnung hat.

Hebräer 10, 35

Alex im Januar 2024

Bilder:
privat