Hannah (NT)

(Lukas 2, 36-38)

Hannah war nur sieben Jahre verheiratet, und dann starb ihr Mann. Die meisten Ausleger der Bibel vermuten, daß sie keine Kinder hatte, denn sonst wäre ihr Leben wohl anders verlaufen. Sie hätte ins Haus ihres Vaters zurückkehren und dort auf einen neuen Mann warten können. Aber sie zog in den Tempel. Sie wollte Gott ganz nah sein, und so begann sie ein Leben des Gebets und des Studiums der Heiligen Schriften. Bald gehörte sie zu denen, die jeden Tag neu sich auf den Messias freuten und auf ihn warteten. Sie hatte eine so enge und intensive Beziehung zu Gott, daß sie zur Prophetin wurde: Sie konnte das Wort Gottes in die Situation der Menschen hineinsprechen.
So vergingen viele Jahre, wahrscheinlich über fünfzig Jahre, denn sie hatte sicher sehr jung geheiratet.

Wahrscheinlich hatte Hannah ein kleines Zimmer im Tempel. Sie war eigentlich immer da. Manchmal sogar nachts, wenn sie nicht schlafen konnte. Dann betete sie auch.

Und so war sie auch an dem Tag im Vorhof des Tempels, als der alte Simeon seinen Lobgesang anstimmte. Er hat den Messias, den Retter, gesehen. Gott hat sein Volk besucht. Endlich.
Und auch Hannah konnte jetzt endlich das sehen, worauf sie so lange gewartet hat. Und sie kann es den anderen auch gleich erklären, denn sie kennt sich in der Schrift aus.

Hannah - eine Frau, deren Leid in Segen verwandelt wurde, weil sie in fester Gemeinschaft mit Gott und der Gemeinde lebte.

A.