Deborah

(Richter 4,1-16.23-5,7)

Debora saß unter der Palme, die nach ihr benannt wurde. Dort hielt sie Gericht für die Frauen und Männer Israels.
Debora war die Frau Lappidots. Sie lebte als Richterin zur Zeit der Bedrückung Israels durch König Jabin von Kanaan.  
Sie rief zum Kampf gegen die Feinde Israels auf.  
“Nur, wenn du mit mir ziehst”, sprach Barak der Heerführer zu ihr, “denn Gott ist mit dir.” 
Da stand Debora auf und rüstete sich mit Barak für den Krieg.
Sie verkündete als Prophetin Gottes Wort und sah die Schärfe der Schwerter.
Debora zog mit zehntausend Männern in den Kampf.
Und der Herr kämpfte mit ihnen.
Barak jagte Sisera, den Feldhauptmann Jabins und sein Heer.
Die Erde bebte, vom Himmel strömte Wasser und die Berge wankten vor Gott dem Herrn.
Und Gott führte das Heer Baraks zum Sieg.
Und Debora sang mit Barak das Lied von den großen Taten Gottes.
Debora war Richterin in Israel, Prophetin und die Frau Lappidots.
Sie wurde “Mutter Israels” genannt. 


Wann entschied sich Debora für den Platz unter der Palme?
Nachdem ihre Lebensplanung mit eigenen Kindern nicht in Erfüllung ging?
Es steht nicht geschrieben: Debora hatte Kinder.
Israel sprach von Debora der Richterin und Prophetin.
Statt im häuslichen Zelt Hausfrau und Mutter zu sein, saß sie in der Öffentlichkeit unter der Palme als Richterin Israels. Wie sie zu diesem Amt kam?
Vielleicht weil ihr Rat mehr und mehr gefragt war … Sie sich langweilte und nach einer Aufgabe suchte … Weil Gott ihr diesen Auftrag gab …
Debora war die Frau Lappidots. 
Von Lappidot wird nicht erzählt: Er hatte Söhne und Töchter. Er war der Mann an Deboras Seite.  
Debora redete mit Gott und sprach den Menschen Recht zu. Sie arbeitete erfolgreich. Debora hatte wirklich viel zu tun! Sie richtete ihre Gedanken auf die Rechtsprechung der Frauen und Männer Israels.  “Recht so”, wird sie gemeint haben und “ Unter der Palme ist mein Platz, da sehe ich den Himmel und das weite Feld.” 
Vielleicht erzählte Debora den Kindern der Mütter Israels Geschichten und lehrte sie Lieder.
Debora hielt sich selten im Küchenzelt auf. Andere Herausforderungen warteten auf sie. Sie zog für Israel in den Kampf! “Auf, auf! Gott ist mit uns!”, rief  Debora die Kriegerin. Männer und Frauen hörten auf ihr Wort.
Sie übernahm Verantwortung. Nie vergaß sie dabei, Gott um Rat und Richtung zu fragen. Debora wußte: “Nur mit Gott kann ich vorwärts ziehen. Denn ohne Gott verliere ich Sicherheit und Ziel.” 
Debora wiegte keine Kinder auf Lammfellen in den Schlaf. Vielleicht beweinte sie manchmal im Kriegerinnenzelt ihre Kinderlosigkeit, um dann wieder aufzustehen und weiter zu kämpfen. 
Debora begegnete einem allmächtigen Gott, der sie in ihrem Amt als Richterin, Prophetin und Kriegerin mit Weisheit, Mut und Ausdauer ausrüstete. Und weil sie diesen starken Gott erlebte, lobte sie den Herrn.
Später erfuhr sie, dass sie “Mutter Israels” genannt wurde. Also doch Mutter, eine Mutter nach Gottes Plan. Jeder Muttertitel ist gesegnet.
Debora war an ihrem Platz unter der Palme und auf ihrem Weg des Kampfes eine Gesegnete Gottes.
Sie sang ein Lied für Gott.

M.