Andacht November 2022
Festmachen
Ein Karabinerhaken dient zur schnellen Befestigung an Ösen und Schlaufen.
Man kann damit etwas einhaken, befestigen, verbinden, sichern, …
So ein Karabiner wurde mir zur Hilfe, zur gedanklichen Stütze, auf unserem Lebensweg (bisher) ohne Kinder.
Wir können und dürfen uns an Gott festmachen.
Festmachen an Gott, der uns zusichert bei uns zu sein in Angst und Unsicherheit, in Trauer und Schmerz, in Sehnsucht und Melancholie.
Festmachen an Gott, auch oder gerade dann, wenn alle unsere Gefühle dagegen sprechen.
Ja, wer Gott seinen Schmerz klagt, der bleibt bei Gott.
Immer wieder werden wir in Dunkelheiten kommen, die uns das Leben schwer machen, die uns einhüllen und uns versuchen immer tiefer zu ziehen. Sehr oft läuft diese Abwärtsspirale von ganz alleine.
"Heute stelle ich den Himmel in all seiner Macht durch Gottes allmächtige Gnade zwischen mich und die Kräfte der Dunkelheiten."
Es braucht Mut, Kraft und den Entschluss dazu, sich abzuwenden von der Dunkelheit und sich hinzuwenden zu Gott - sich immer wieder an IHM fest zu machen.
Wir dürfen und sollen uns aber auch festmachen an unserem Ehepartner.
Der ganz unterschiedliche Umgang mit dem Kinderwunsch, mit der Kinderlosigkeit stellt uns immer wieder vor Herausforderungen.
Ganz bewusst dürfen wir uns da immer wieder aneinander fest machen.
Festmachen über Gefühle und Romantik hinaus.
Festmachen auch in Freud und durch Leid hindurch.
Gerade auch da, wo wir uns bisher kein Kind schenken konnten
Festmachen am anderen, weil er mir von Gott geschenkt und anvertraut ist und weil ich ein "ich will" mit Dir mein Leben teilen ausgesprochen habe.
Daran will ich festhalten, mich festmachen an meinem lieben Ehemann, meiner lieben Ehefrau, der oder die mich, mit seiner einzigartigen Art und Kreativität manchmal herausfordert, aber auch sehr viel fördert.
Wahrnehmen, dass ich mit einem wertvollen Menschen beschenkt bin – manchmal hilft es da, wenn man etwas zurückdenkt an die verliebte Anfangszeit.
Es ist wichtig, dass wir zueinander stehen, uns immer wieder fest machen aneinander.
Und doch dürfen wir voneinander nicht die Hilfe erwarten, die nur Gott geben kann.
Daher ist es gut, wenn wir einander auch einmal frei lassen.
Frei lassen, um Gott zu begegnen.
Frei lassen, um der eigenen Trauer, der eigenen Sehnsucht Raum zu geben.
Frei lassen, um eigenen Freundschaften, Hobbys und Berufungswegen nachzuspüren.
Wenn ich Gottes Hilfe und Heilung, Belebung erlebt habe, dann kann ich mich auch wieder meinem Partner zuwenden. Dann gelingt ein gemeinsames weitergehen auch wieder besser.
Füreinander sind wir bestimmt, füreinander sind wir da.
Miteinander dürfen wir gehen, miteinander tragen wir Freud und Leid.
Zueinander hin soll es uns immer wieder ziehen, zueinander, um miteinander weiter zu gehen.
Eine große Hilfe ist es, wenn wir uns festmachen können an Freunden
Der Wert einer Freundschaft offenbart sich in unseren dunklen Tagen.
In Zeiten der Krise werden wir aus vielen Beziehungen herausgerissen, in die wir vorher natürlicherweise eingebunden waren.
Die Menschen, die sich dann die Mühe machen, für uns da zu sein und uns zu besuchen, sind höchstwahrscheinlich unsere wirklichen Freunde.
Die Leute, die uns aushalten, auch wenn wir uns ungeschickt benehmen oder uns nicht mehr im Griff haben, das sind unsere Freunde.
Wenn wir durch schwere Zeiten gehen, brauchen wir Freunde, die uns aufrichten und trösten. Freunde, die für uns beten, wenn wir selber nur noch Ängste und Zweifel haben.
Es tut gut, wenn uns Freunde darauf aufmerksam machen, dass wir Schritt für Schritt weitergehen.
Die es erkennen, merken und spüren, wenn wir ganz langsam Gott wieder mehr vertrauen können. Die uns ermutigen, unser Leben wieder in die Hand zu nehmen, zu gestalten.
Und es tut uns unglaublich gut, wenn wir Leute und Freunde um uns herum haben, mit denen wir die kleinen Glücksmomente des Lebens aber auch einfach das Leben an sich feiern können.
Das dürfen Momente sein, in denen wir trotz aller Sehnsucht das Gefühl von Freude und Dankbarkeit erleben dürfen.
Freundschaften halten und pflegen, selbst ein guter Freund sein, das kann über so manche Schwierigkeiten hinweg helfen.
Und so ist es gut, wenn wir uns festmachen können an Freunden.
Wo solltest Du Dich gerade wieder einmal fest machen?
Wo solltest Du Haken setzen/anbringen, um Dich einzuhaken, fest zu machen, inmitten Deiner momentanen Lebenssituation?
Gerne begleiten wir Dich dabei im Gebet. Schick uns dazu eine Mail an info@hannahs-initiative.de