dieser eine Satz, diese eine Aussage. Fast völlig unvorbereitet und unerwartet trifft es mich.Der Boden wird mir unter den Füßen weggezogen, wie ein Kartenhaus fallen alle meine Träume, Wünsche, Pläne und Zukunftsvorstellungen in mir zusammen. Was bleibt ist ein Chaos an Gefühlen, Orientierungslosigkeit, Hoffnungslosigkeit, Zukunftsängste und die Frage an Gott:
Warum? Warum ich, wir?
Doch du, mein Gott bleibst stumm, höre keine Antwort von dir. Wie soll mein / unser Leben weitergehen, es macht doch keinen Sinn mehr? Und du, mein Gott, bleibst weiterhin stumm. Ich schreie, flehe zu dir. Ich weine und rufe – doch du, mein Gott, fühlst dich so weit weg von mir an. Mein Lachen, meine Freude, mein Frieden ist weg, es herrscht Leere und Chaos in mir. Und du – mein Gott – bist immer noch stumm. Du beendest meine Traurigkeit nicht, linderst meine Schmerz nicht. Du lässt es zu, du willst dass ich das alles durchlebe. Nach einiger Zeit der Trauer und des Schmerzes, alles in mir ist leer und verzweifelt, sehe ich sie plötzlich.
Deine Hand. Du hast nicht gesagt: sei nicht traurig, wütend und verzweifelt. Es ist gut und wichtig, dass du diese Gefühle durchlebst und zulässt. Aber hier – mein Kind – hier ist meine Hand. Ergreife sie vertrauensvoll und vertraue mir wieder.
Sie war die ganze Zeit hier, doch du hast auf Worte, Erklärungen gewartetund ich wollte dich einfach nur vertrauensvoll an der Hand fassen. Nun komm, ergreife sie wieder, schlage ein und vertraue mir wieder. Ich habe alles im Griff, ich sehe alles. Zögerlich strecke ich meine Hand nach seiner Hand aus. Das Vertrauen, dass Gott keinen Fehler macht, mein Leben voll im Griff hat,er weiß was er tut und mir eine hoffnungsvolle Zukunft geben will, kehrt langsam zurück. Meine Seele wird wieder ruhiger, Frieden kehrt in mein Herz ein und das Lachen kommt zurück.
Der Trümmerhaufen der Gefühle, das Chaos in mir ordnet sich wieder. Und du – mein Gott – bist hier. Danke dass ich heute wieder mit Hoffnung und Zuversicht in die Zukunft blicken kann – an deiner starken und vertrauensvollen Hand. Danke, dass du mir Hoffnung und Zukunft gibt’s, zwar ohne Kinder aber nie ohne dich und deiner starken und fürsorglichen Hand.
Abendsonne