Andacht Mai 2018

Meine Pilgerreise vom Mangel zur Fülle.

Gefühle sind ein fester Bestandteil unserer Persönlichkeit. Sie sind ein Geschenk Gottes an uns und beeinflussen unser Handeln im positiven, wie auch im negativen Sinne. Unsere Persönlichkeit, Erziehung, Geschlecht uvm. hat einen individuellen Einfluss darauf, welche Gefühle wir in den verschiedenen Situationen entwickeln. Unsere Gedanken und Gefühle hängen untrennbar zusammen und mit unserem Körper, der auf dieses reagiert, bildet sich ein Kreislauf von Denken – Fühlen – Reagieren.

Dem Gefühl der Fülle steht das Gefühl des Mangels entgegen. Seit der Zeit im Garten Eden versucht uns Satan immer wieder neu mit dem Gefühl des Mangels zu entmutigen und negativen Einfluss auf unser Leben und unsere Beziehungen zu nehmen. Indem er Eva hinterfragte, säte er Misstrauen in ihre Gedanken und lenkte den Blick von Adam und Eva weg vom Baum des Lebens hin zum Baum der Erkenntnis. Über ihr natürliches Bedürfnis nach Nahrung weckte er ihr Verlangen nach dem was sie nicht haben und was begehrlich scheint. Der Baum des Lebens und das damit verbundene Vertrauen zu Gott scheint nicht mehr so attraktiv wie der Baum der Erkenntnis und dem machtvollen Wissen was er birgt. Aus dem Nachgeben ihrer Gefühle folgen Scham, Zerbruch der Beziehungen, Misstrauen uvm.

Auch ich werde immer wieder mit diesem Gefühl des Mangels konfrontiert. Kein Leben schenken zu können und das Wunder von eigenen Kindern zu erleben, ist etwas was mich immer wieder neu herausfordert meine Blickrichtung vertrauensvoll auf Gott zu richten und auf seinen Plan für mein Leben.

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In einem Lied von Danny Plett heißt es:

Der Weg des Pilgers windet sich durch Täler und auf Höhn.
Mal liegt er hell im Sonnenschein, mal ist er kaum zu sehn.
Doch manchmal ist der Weg verschlungen, eng in einer Bucht
und rutschig, nah am Abgrund oder steinig in der Schlucht.

Es gibt die Zeiten, wo dein Friede über allem liegt.
Und wo ein Loblied deiner Macht uns durch die Nächte trägt.
Doch manchmal ist die Sonne nicht zu sehn für lange Zeit
Und beißend kalte Winde wehen eine Ewigkeit.

<Doch du bist da, zu jeder Lebenszeit.<br /> Du bist nah, in aller Traurigkeit.
Bist im Glück und Lachen und im Leid,
du bist da, ja du bist niemals weit.

Ich wünsche mir für mein und auch für Euren Lebensweg, dass wir lernen unsere Blickrichtung, wenn der Mangel in uns hochkommt, auf Jesus zu richten. Den Schmerz den wir fühlen – oft auch körperlich – ihm hinzuhalten. In Matthäus 4,1 ff lesen wir, dass auch Jesus mit diesem Gefühl von Mangel konfrontiert wurde, als ihn der Hl. Geist nach seiner Taufe in die Wüste führte. Jesus konnte widerstehen, weil er eine Entscheidung getroffen hatte, dass nichts die Beziehung zu seinem Vater stören sollte. Er weiß welche Gefühle uns bewegen und möchte uns gerade in diesen Momenten ganz besonders begegnen. Er will uns ermutigen und stärken, dass wir ihm vertrauen und ihm unsere Gefühle, Gedanken, unser Zweifeln und Ringen in die Hände legen.

Doch du bist da, zu jeder Lebenszeit.
Du bist nah, in aller Traurigkeit.
Bist im Glück und Lachen und im Leid,
du bist da, ja du bist niemals weit.

Du bist da, wäschst meine Tränen ab.
Du bist nah, auch wenn ich Sorgen hab.
Immer da, du hast mich nie verbannt.
Du bist da, führst mich mit sicherer Hand.

Auf welchen Baum richtest Du Deinen Blick? Auf den des Lebens oder den der Erkenntnis?

Für uns hat der Blick auf das was „Leben“ schenkt auch mit einem tiefen Schmerz zu tun. Aber auch wenn Gott uns zutraut diesen Weg zu gehen, ohne eigene Kinder, so dürfen wir uns dennoch auf das „Leben“ ausrichten und auch „Leben schenken“.

Leben – in unseren Beziehungen, zum Ehepartner, zu den Menschen um uns herum und ganz besonders zu Gott, unserem Vater und zu Jesus, der uns jeden Tag an die Hand nimmt und uns auf unserem Pilgerweg des Lebens begleitet und führt.

Leben – an unserem Arbeitsplatz, in unserer Gemeinde, in unseren Finanzen uvm. Wir dürfen einen neuen Blickwinkel einüben weg vom Mangel und dem was nicht richtig läuft, hin zu dem, der uns aus dem Reichtum seiner Fülle beschenken möchte.

Leben – für uns ganz persönlich durch die Gaben, Fähigkeiten, die Liebe die wir weitertragen dürfen, durch all das was Gott in uns hineingelegt hat. Es gibt so vieles noch zu entdecken für uns und in Jesus, der so viel größer ist, als unser Verstand, unser Denken und Fühlen.

Wie ich es liebe, dein Wesen zu sehn.
Herr, deine Liebe kann ich nicht verstehn.
Jesus, oh Jesus, mein König und Freund,
du bist die Sonne, die hell für mich scheint.

>Wenn mir die Sonne scheint und wenn die Seele weint,
in Schwäche gibst du Kraft, in Stärke Leidenschaft.
Im Leben helles Licht, im Sterben Zuversicht,
Herr, du verlässt mich nicht. Für immer hältst du mich.

Mit dem Gebet aus Epheser 3,16-21 möchte ich schließen und Euch von Herzen Gottes Segen und Mut wünschen. Habt Vertrauen Euren Blick auf das Leben zu richten. Habt Vertrauen darin, dass Gott Euch sieht und trösten will und darin, dass er aus Eurem Leben wunderbares und segensreiches für die Welt schenken wird. Seid gesegnet, getröstet und ermutigt an dem Platz wo Ihr gerade steht.

Ich bete, dass er euch aus seinem großen Reichtum die Kraft gibt, durch seinen Geist innerlich stark zu werden. Und ich bete, dass Christus durch den Glauben immer mehr in euren Herzen wohnt und ihr in der Liebe Gottes fest verwurzelt und gegründet seid. So könnt ihr mit allen Gläubigen das ganze Ausmaß seiner Liebe erkennen. Und ihr könnt auch die Liebe erkennen, die Christus zu uns hat; eine Liebe, die größer ist, als ihr je begreifen werdet. Dadurch wird euch der Reichtum Gottes immer mehr erfüllen. Durch die mächtige Kraft, die in uns wirkt, kann Gott unendlich viel mehr tun, als wir je bitten oder auch nur hoffen würden. Ihm gehört alle Ehre in der Gemeinde und durch Christus Jesus für alle Zeit und Ewigkeit. Amen. Eph. 3,16-21

Eure Marion (Luzie), Mai 2018


Fußnote:
Lied: "Du bist da" Danny Plett / CD "Tanz durch den Sturm"
Foto: privat