Ermutigungswochenende Februar
26.02.-28.02.2016 im Monbachtal / Bad Liebenzell
Ein bewegtes und tief berührendes Wochenende liegt hinter uns. Mit Vorfreude, aber auch einer gewissen Spannung starteten wir in das Hannahs Ermutigungswochenende im Monbachtal.
Was wird das Wochenende mit uns als ungewollt kinderlosem Ehepaar machen?
Welche wunden Punkte werden womöglich aufbrechen?
Nach dem gemeinsamen Abendessen startete der Freitagabend mit einem Impuls zum „Wunder der Perle“. Für mich persönlich ein sehr eindrückliches Bild für die letzten Jahre auf unserem Weg des unerfüllten Kinderwunsches:
Das Körnchen Sand, das als Fremdkörper in die Muschel eindringt. Die Muschel die sich am Anfang dagegen wehrt und dieses Sandkorn so gerne aus ihrem Leben schubsen möchte.Das sich Ausliefern in diese aussichtslose Situation, das Jahr für Jahr mehr Annehmen lernen, Weiterleben mit diesem Makel der tief innen sitzt. Und mit der Zeit, am Anfang nicht spürbar, nicht einsehbar, bildet sich Schicht um Schicht wertvoller Perlmut um dieses einzelne Sandkorn. Und dann kommt der Tag wo sich die Muschel öffnet und eine wundervolle Perle im Sonnenlicht glitzert. Von ihr selbst abgerungen, unter Schmerzen und mit ganz viel Geduld gebildet. Die Wunde ist zu einem Wunder geworden.
Bei der anschließenden Vorstellungsrunde wurde deutlich, dass auch wenn wir Paare auf diesem schmerzhaften „Veredelungsweg“ unterschiedliche Wegstrecken bereits zurückgelegt haben, uns dieses gemeinsame Erleben aber tief im Herzen verbindet. Neben dem persönlichen und wertvollen Austausch haben wir uns an den Folgetagen gemeinsam auf Spurensuche begeben.
- Wo finde ich Gott in dieser tiefen Sehnsucht nach einem Kind? Was kann uns als Ehepaar Hilfe sein in unserem Schmerz?
- Wir durften uns festmachen, festhaken an unserem Partner weil er uns von Gott geschenkt und anvertraut ist. Und an Gott, der uns sieht und unsere tiefste Sehnsucht auf seine Art und Weise heilen und stillen möchte.
- Gemeinsam haben wir unseren Eheweg mit den verschiedenen Phasen betrachtet und konnten bereits hier Gottes roten Faden in unserem Leben entdecken.
- Im Stationengottesdienst am Samstag Abend, der uns sehr berührt und bewegt hat, durften wir unsere tiefsten Gedanken, Wünsche und Sorgen in Gottes Hände legen und uns von ihm auf besondere Weise beschenken lassen.
- Und zum Abschluss am Sonntagmorgen bekamen wir wertvolle Impulse wie wir unseren persönlichen Weg im Alltag mit dem Gehörten fortsetzen können. Wie können wir als Ehepaar mit Themen wie Diagnostik und Reproduktionsmedizin umgehen? Darf Gott „anderes“ Neues in unserem Leben schaffen? Wie können wir unseren Platz als Ehepaar mit Gott gestalten und Spuren hinterlassen?
Das Erleben dieser Tage in ein paar Worte zusammenzufassen ist nicht leicht, denn es ist vieles was einen persönlich bewegt und uns als Paare ins Gespräch gebracht hat. Für uns war es eine lohnenswerte Zeit, die Impulse haben uns wertvolle Anregungen für unseren Umgang mit der Kinderlosigkeit gegeben und das Kennenlernen und der Austausch mit den anderen Paaren war ein wertvolles Geschenk Gottes.
Jörg von Mann zu Mann:
Es hat mir gut getan mich mit anderen Männern in Freiheit und ohne Zwang auszutauschen. Besonders die Einheit der Sehnsucht mit den anschließenden Gesprächen von Mann zu Mann hat mich angesprochen. Auch die Impulse zum Eheweg und der Stationen-Gottesdienst am Samstagabend“ waren für mich eine stärkende und ermutigende Erfahrung.
An dieser Stelle auch noch mal ein ganz herzliches Dankeschön an Ingeborg & Stephan und Simone & Christian für die wertvollen Impulse, Referate und ihr Anteilgeben und Anteilnehmen. Wir haben uns in Eurer Mitte sehr wohlgefühlt und uns gefreut Euch im Lobpreis unterstützen zu dürfen.
Bericht: Marion & Jörg
Bilder: