Befreit leben, voller Zuversicht und Hoffnung - ein unerfüllbarer Wunschgedanke?

Jesus Christus hat für uns den Weg bereitet, befreit zu leben und neue Zuversicht und Hoffnung für unser Leben zu erfahren. Er starb für uns am Kreuz, um uns von unseren Verfehlungen und Sünde zu befreien und um wieder mit Gott verbunden zu sein. Indem wir „Ja“ sagen für ein Leben im Glauben an ihn, dürfen wir die ganze Fülle für unser Lebenerfahren, auch wenn wir in einer gefallenen Welt leben, und wir als Christen ebenso unter den negativen Auswirkungen leiden.

 

Im Johannesbrief, Kapitel 8 sagt Jesus:

„ihr werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen“ sowie „nur dann, wenn der Sohn euch frei macht, seid ihr wirklich frei“.

Der erste Schritt zu einem befreiten Leben, liegt somit in unserer Entscheidung Jesus nachzufolgen und der Bereitschaft unser Leben nachhaltig von ihm verändern und korrigieren zu lassen. Dieser Prozess der persönlichen Heilung, Veränderung und emotionalen Reife wird uns ein Leben lang begleiten und uns an manchen Stellen herausfordern. Doch Gott sieht uns, er kennt unser Herz, unsere Gedanken, das was tief in uns verborgen ist und er will uns in die Freiheit führen, als seine Söhne und Töchter. Dabei ist er geduldig und barmherzig, jeden Tag neu dürfen wir uns auf seine Gnade und Treue verlassen.

Die Güte des HERRN hat kein Ende, sein Erbarmen hört niemals auf, es ist jeden Morgen neu! Groß ist deine Treue, o Herr!

Klagelieder 3, 22-23

Diese Zusage schenkt mir Hoffnung, mich immer wieder neu auszustrecken, nach Veränderung und Heilung der tief sitzenden und einschränkenden bitteren Wurzeln in meinem Leben. Es ist schmerzhaft und kostet Kraft, aber ich weiß, die Belohnung und die
Freiheit, die mich erwartet, wird viel schöner und besser sein, als das, was es mich auf dem Weg dahin kostet.

In den letzten Wochen ist mir ein Bereich sehr bewusst geworden, der einen toxischen und negativen Einfluss auf mein Leben hat. Unvergebenheit. Verletzungen auf dem Weg des unerfüllten Kinderwunsches und darüber hinaus, die immer noch einen negativen,
bitteren Einfluss auf mein Leben haben. Negative Gefühle und Gedanken aus Unvergebenheit heraus, beeinflussen unsere Beziehungen, Entscheidungen, greifen unseren Selbstwert an und ziehen Kreise, deren Folgen nicht heilsam und positiv in unserem Leben sind. Fronten verhärten sich, das eigene Leid wird immer größer und das Gegenüber weiß zumeist gar nicht, was es angerichtet hat. Nachtragen wiegt schwer und führt uns in eine innere Gefangenschaft.

Echte Vergebung die freisetzt kostet uns Überwindung, Loslassen von Selbstmitleid und Rachegedanken, ein Heraustreten aus der Opferrolle, Mut und eine Entscheidung. Bei Kleinigkeiten mag uns vergeben nicht schwer fallen, aber bei schweren, missbräuchlichen
Fällen und tiefen Verletzungen braucht es darüber hinaus eine gute seelsorgerliche Begleitung.

Der unerfüllte Kinderwunsch ist ein Thema, das uns tief berührt und verletzt. Unsere Ehen sind herausgefordert, die Freundschaften und Familien, verletzende Situationen sind keine Seltenheit. Die Verletzungen beim Namen nennen und sich eingestehen, wie sehr sie weh tun, ist ein erster Schritt auf dem Weg der Vergebung. Dabei geht es nicht darum die Verletzungen zu vergessen, zu erklären oder, dass alles wieder so ist wie vorher. Wir dürfen betrauern, wütend und verletzt sein, aber wenn wir in Unvergebenheit stecken
bleiben, raubt sie uns unseren Frieden, Freude, Hoffnung, Beziehungen, Freiheit und vieles mehr. Wenn wir den Groll der in uns ist loslassen, bedeutet das nicht, dass wir uns wieder verletzen lassen müssen, wir dürfen klare und deutliche Grenzen ziehen. Dennoch
ist es ein Schritt der inneren Heilung, Vergebung auszusprechen und Gnade zu gewähren.

Doch wenn ihr betet, dann vergebt zuerst allen, gegen die ihr einen Groll hegt, damit euer Vater im Himmel euch eure Sünden auch vergeben kann.

Markus 11, 25+26

Vergebung kostet uns etwas, es ist ein Gehorsamsschritt und für manche Verletzungen braucht es seine Zeit und ein „immer wieder“ bekennen, dass wir vergeben haben. Durch Jesus Tod am Kreuz ist uns Gott mit seiner Gnade, Liebe und Vergebung begegnet und
dieses ist untrennbar mit der Vergebung, die wir unserem Nächsten gewähren, verbunden. Wir beten nicht umsonst im Vater unser „vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern“. Gott weiß um die Folgen die Unvergebenheit in unserem Leben auslösen kann, es raubt uns so vieles und trennt uns auch von dem Segen und der Freiheit, die Gott für uns sieht. Das es uns oft nicht leicht fällt, steht außer Frage, aber auch darin dürfen wir Gottes Hilfe erfahren, dass er uns trägt, begleitet und uns die Kraft
dafür schenkt.

Da antwortete Jesus: »Ihr müsst Gott ganz vertrauen! Ich versichere euch: Wenn ihr glaubt und nicht im Geringsten daran zweifelt, dass es wirklich geschieht, könnt ihr zu diesem Berg sagen: ›Hebe dich von der Stelle und stürze dich ins Meer!‹, und es wird geschehen. Deshalb sage ich euch: Um was ihr auch bittet – glaubt fest, dass ihr es schon bekommen habt, und Gott wird es euch geben! Aber wenn ihr ihn um etwas bitten wollt, sollt ihr vorher den Menschen vergeben, denen ihr etwas vorzuwerfen habt. Dann wird euch der Vater im Himmel eure Schuld auch vergeben.«

Markus 11, 22-26

Ein weiterer Schritt Heilung zu erfahren, ist sich selbst zu vergeben. Meist sind wir uns selbst gegenüber der größte Ankläger. Scham, Schuld und anklagende Gedanken begleiten und quälen uns. Wir dürfen mit uns selber aber genauso barmherzig und gnädig
umgehen, wie Gott es gegenüber uns ist. Zur Vergebung gehört es daher dazu, den eigenen Anteil und die Folgen zu bekennen und vor Jesus um Vergebung zu bitten, dass man Bitterkeit, schlechtem Reden, Groll und Rachegedanken Raum gegeben hat in
unserem Herzen.

Dazu gehört auch, sich mit dem eigenen Lebensweg zu versöhnen. Der unerfüllte Kinderwunsch ist dabei ein Teil meines Lebens, der mich ein Leben lang begleiten wird. Und es gibt Phasen in meinem Leben, wo mich das arg herausfordert und ich spüre, dass
ich diese tiefe Verletzung immer wieder vor Gott bringen muss.

„Mein Gott und Vater, ich vertraue Dir, dass du es mit meinem Leben gut meinst. Auch wenn ich manches nicht verstehe und du mich diesen Weg ohne eigene Kinder gehen lässt, vertraue ich darauf, dass dein guter Plan mit mir in Existenz kommt, auch wenn
dieser anders aussieht als gewünscht und erhofft. Ich lege dir meine tiefe Verletzung in die Hände und bitte dich, dass du mein Herz heilst von Bitterkeit und Traurigkeit. Bitte hilft mir ein Leben zu führen, dass dir die Ehre gibt, mit voller Zuversicht und Hoffnung auf das Gute, was du mir noch schenken wirst. Im Namen von Jesus Christus löse ich mich von allen negativen Folgen, die diese tiefe Verletzung ausgelöst hat und spreche deine Vergebung in mein Leben hinein. Danke für deine Vergebung, Liebe und Gnade. Amen.

Befreit Leben, voller Zuversicht und Hoffnung ist möglich. Vielleicht nicht in der 100% Erfüllung, aber mit Gottes Hilfe dennoch nah dran. Ich möchte euch Mut machen, euch auszustrecken nach Versöhnung und Heilung in eurem Leben. Seelsorgerliche Begleitung
ist dabei ein großer Gewinn, oder der Ehepartner, vertraute Freunde, die euch im Gebet und Austausch begleiten, zuhören, umbeten, aushalten und vieles mehr. Ja, es braucht Mut sich auf den Weg zu machen, aber es lohnt sich. Seid gesegnet und behütet im
Namen von Jesus Christus, unserem Herrn.

Ich will euch ein neues Herz und einen neuen Geist geben. Ja, ich nehme das versteinerte Herz aus eurer Brust und gebe euch ein lebendiges Herz.

Hesekiel 36,26

Marion im August 2023

Fotos:
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