Andacht Juni 2019

Werdet stark im Herrn und in der Macht seiner Stärke!

Da sind sie wieder, diese Tiefseufzertage, die Tage, an denen man nicht weiß, wie eigentlich alles weitergehen soll, an denen man sich fragt, warum Gott einfach nicht in meine Situation reinspricht… Gott verheißt doch Kinder, Gottes Wille ist es doch, dass es Familien gibt... Warum also gerade bei uns nicht? Ähnlich ergeht es einem auch, wenn es andere schwere Herausforderungen oder Situationen sind wie Krankheiten oder Krisen, die das Leben mit sich bringt, Veränderungen, die nicht geplant waren und andere Dinge, die einem ungerecht und schwer vorkommen, einen hilflos machen, vielleicht sogar erstarren lassen vor Angst, Kummer, Sorge.

Es gibt unzählige Umstände, Situationen und sogar Menschen, die uns entmutigen können. Nicht selten passiert es, dass wir in diesen Zeiten sogar Gott in Frage stellen. Ihn und auch seinen guten Plan für unser Leben.
Das Vertrauen in Gott schwindet, wenn immer mehr Fragezeichen entstehen oder man einfach nicht das Gefühl hat, dass Gott in das eigene Leben eingreift.
Angst und Furcht, aber auch tiefe Traurigkeit lähmen, machen klein und schnüren einem die Kehle zu. Sie verhindern, dass wir uns an die guten Dinge erinnern, die Gott uns schon geschenkt oder verheißen hat. Die Vertrauensgrundlage bröckelt, das Leben mit Gott wird schwer.

Wenn wir die Geschichte von Josua betrachten, können wir in Bezug auf solche ausweglosen Situationen, die Angst machen und bedrohen, sehr viel lernen. Josua wird als Mann des Glaubens beschrieben, der sich durch seinen besonderen Mut auszeichnet. Josua wurde zum Nachfolger Moses bestimmt. Er hatte die schwere Aufgabe, ein Volk, das 40 Jahre durch die Wüste geirrt war, weil es seinem Anführer nicht folgte, nun wieder auf den rechten Weg zu bringen. Unter ihm beendeten die Israeliten ihre Wanderung und nahmen endlich das Land ein, das Gott ihnen zugesagt hatte. Auch er steckte also in einer Situation, die ihm Angst machte, viel Veränderung forderte und so anders war, als er sie sich erträumte. Gott sprach zu Josua: “Ich weiß, dass du Angst hast, dass du traurig bist, dass du Liebgewonnenes und Vertrautes zurücklassen musst. Das, was jetzt vor dir liegt, ist nicht einfach, ich verlange viel von dir. Aber ich gebe dir ein großes Versprechen und du weißt, dass ich meine Versprechen und Verheißungen halte: Wenn du deinen Weg mit mir gehst, kannst du mir vertrauen, ich bin immer für dich da und helfe dir!

Deswegen sage ich dir: “Sei mutig und stark, sei unerschrocken und unverzagt, denn ich der Herr, dein Gott, bin mit dir, wohin du auch gehst! “”

Josua 1,1-9

Josua gehorchte, er ging im Vertrauen auf Gott und seine Verheißungen. Er ordnete sich ihm unter, hörte auf das, was Gott zu ihm sagte und gehorchte. Erstaunlich, zumindest für mich. Er verlässt sich auf Gott und seine Zusagen, trotz aller Ängste, aller Veränderungen und aller Wünsche, die er aufgeben muss. Es ist nicht seine eigene Kraft, nicht seine eigene Stärke, auf die er sich verlässt, sondern es ist Gottes Gegenwart und seine Verheißung.

Wir wissen nicht, was morgen oder in der nächsten Zeit auf uns zukommen wird, was in unserem Leben passiert. Wir können nicht in die Zukunft schauen und brauchen auch nicht darüber zu spekulieren. Aber auch wir haben allen Grund, stark und mutig zu sein und an Gottes Hand durch unser Leben zu gehen. Er, unser guter Vater, der auch für uns gute Verheißungen hat, wird uns immer gut führen. Denn so, wie Gott Josua damals das Versprechen gegeben hat, so sagt er es heute auch zu uns: ”Ich bin da, egal, wohin du auch gehen musst. Ich bin mit dir, egal, ob du traurig bist, ob es schwierig wird, ob du Angst hast oder dich alleine fühlst, ob Berge vor der stehen oder deine Wünsche nicht erfüllt werden. Ich bin da, ich helfe dir! Ich schütze dich. Ich höre dir zu, wenn du mit mir redest. Ich verstehe Dich! Und ich habe dich so lieb, dass ich mit dir den Weg gehen möchte, den ich für dich bereitet habe! Verlass dich auf mich! Geh mit mir!”

Auch, wenn wir wissen, dass mit Gott an unserer Seite alles möglich ist, ist der Weg nicht einfach. Besonders der erste Schritt, sich wirklich aufzumachen, Neues zu wagen, Neues zu denken, Wünsche loszulassen, ist eine riesige Hürde! Selbst dann, wenn wir seine Stimme klar und deutlich vernommen haben! Aber gerade diesen Vertrauensschritt wünscht sich Gott von uns. Wir müssen uns aufmachen, zusammen mit ihm, den Schritt aufs Eis wagen im Vertrauen darauf, dass er hält!

Mutig

den Sprung wagen, in der Gewissheit, dass er uns auffängt!

Gottes Gedanken und Pläne für unser Leben sind oft nicht unsere Gedanken. Aber seine Möglichkeiten übersteigen unsere bei weitem! In der Geschichte von Josua können wir lernen, wie Gott mit Menschen, die ihn lieben und ihm vertrauen, umgeht. Wir sehen, wie Gott Josua zum mutigen Handeln bewegt: Er hört immer wieder neu auf Gott, fragt nach seinem Willen und seinen Verheißungen und schöpft daraus Kraft für die eigenen großen Herausforderungen, die Krisen und die Fragezeichen in seinem Leben. Gott kennt unsere Ängste, unsere Schwächen und unsere Zweifel und er möchte ihnen begegnen. Er geht vor uns her, er ebnet uns den Weg. Er kennt den Weg, denn es ist sein Weg für uns!

Er

streckt die Hand schon nach uns aus, damit wir mit ihm an seiner Hand den ersten Schritt auf dem gemeinsamen Weg wagen.

Oft ist es schwer, zu vertrauen, dass der Weg, den Gott sich für uns ausgedacht hat, besser ist als der, den wir eigentlich so gerne gehen wollen. Gottes Segen gibt es nur auf seinen Wegen. Wer auf Gottes Wort hört und seinem Kompass folgt, darf seinen Segen erleben!
Ich will ganz neu darauf vertrauen, dass Jesus mich festhält und mich sicher ans Ziel bringt. Ich möchte mit Gottes Kraft im Hier und Jetzt leben und offen sein für die neuen Erfahrungen, für den Weg und das Handeln Gottes in meinem Leben.

Ich wünsche dir den Mut, die Herausforderung des Lebens mit Gottes Hilfe zu meistern und daran zu wachsen. Ich wünsche dir Mut, dich jeden Tag neu für Gottes Wege für dich zu entscheiden und diesen zu vertrauen.

Lieber Vater, ich könnte den nächsten Schritt tun. Aber der Boden unter mir ist wackelig, ich frage mich, was morgen kommt und warum meine Gedanken wohl nicht auch deine sind. Herr, ich bitte dich um Mut für das, was dran ist. Aber ich bitte dich vor allem, geh du mit, denn du bist meine Kraft und Stärke in aller Unsicherheit! Amen

Werdet stark im Herrn und in der Macht seiner Stärke! (Epheser 6,10)
 

Seeigel im Juni 2019


Fußnoten:
Quellen:
https://bibel-center.de/medien/bibelfocus/februar-2018-sei-stark-und-mutig/
Edition GJW 2015, Kerstin Geiger, Sei mutig und stark und fürchte dich nicht!
Matthias Rupp. Ev. Chrischona-Gemeinde Altheim/Alb, Mutig im Glauben handeln
Fotos:  pxhere.com/de/photo/